Rezension

Die Vampir-Celebrities

Belle Morte - Rot wie Blut -

Belle Morte - Rot wie Blut
von Bella Higgin

Bewertet mit 3 Sternen

Bei diesem Werk war es vor allem der catchy Klappentext gewesen, der mich enorm gereizt hatte.
(Mal ehrlich, als hätten die Stichworte 'Romantasy' und 'Vampire' nicht schon ausgereicht - da werde ich ja generell immer schwach, hihi. Ach ja, und für die ganz Zögerlichen unter uns hat der Verlag noch einen unwiderstehlichen Farbschnitt obendrauf gepackt.)
Jedenfalls fand ich die angekündigte Kombi aus Love Story - die sich im Laufe der Handlung auch noch als Forbidden Romance entpuppt, yay! - und Vermisstensuche ungeheuer verlockend. Das war definitiv mal was anderes und klang sehr vielversprechend.

Von der Umsetzung der Geschichte war ich jedoch nicht zu 100% überzeugt. Dies lag hauptsächlich am Schreibstil, der zwar flüssig und wirklich nicht schlecht war, aber (insbesondere im Vergleich zu den Buch-Highlights, die ich direkt zuvor gelesen hatte) irgendwie einen Hauch zu schlicht wirkte. Im Sinne von: Echt okay und kurzweilig, stilistisch jedoch ohne den mega großen WOW-Effekt.

Was die Spannung betrifft, bin ich unentschlossen ... einerseits gab es durchaus überraschende Wendungen und speziell gegen Ende wird es plötzlich heftig (und brutal), andererseits wurde gerade jener Punkt, auf den ich besonders neugierig gewesen war, ziemlich vorhersehbar und in meinen Augen zu schnell aufgelöst.

Dafür punktet der Schmöker mit einem faszinierenden, atmosphärischen Setting und interessanten Details, wie beispielsweise dem Prinzip der Blutspende und der gelungenen Einbindung von mystischen Wesen in unsere moderne Realität. Wahrscheinlich würden Vampire heutzutage tatsächlich wie Stars behandelt werden, wundern würde es mich jedenfalls nicht.

Renie ist die klassische Rebellin; sie lässt sich nichts sagen, handelt hin und wieder impulsiv und leichtsinnig, und oftmals war es hauptsächlich mein Mitgefühl für ihre Situation (= ihre Verzweiflung wegen ihrer Schwester), welches ihr mein Wohlwollen sicherte. Ihre neue Freundin Roux werdet ihr sicherlich genauso lieben wie ich. Apropos Liebe: Die Annäherung von Renie und Edmond las sich unterhaltsam, etwas mehr Intensität und Tiefe hätte ihnen allerdings nicht geschadet.

Fazit:
Tolle Story-Idee; die Umsetzung hat noch ein wenig Luft nach oben. Nichtsdestotrotz war es ein gelungener Read, den ich allen Fans von Vampir-Stories gerne weiterempfehle.