Rezension

Die Puppen-Morde von Kalverode

Schürzenjäger - Katharina Gerwens

Schürzenjäger
von Katharina Gerwens

Bewertet mit 4 Sternen

Back to the roots: Die junge Kriminalhauptkommissarin Annalena Brandt tritt nach ihrem erfolgreich absolvierten Studium in Wiesbaden eine Stelle bei der Polizei in ihrer Heimatstadt Kalverode an. Das westfälische Kalverode ist klein und beschaulich, man kennt sich, begegnet einander auf dem Wochenmarkt. Doch die Idylle bekommt einen tiefen Riss, nachdem zuerst eine Puppe mit leeren Augenhöhlen gefunden wird – und wenig später die Leiche einer Frau, der ebenfalls die Augen fehlen. Aber damit nicht genug: Bald schon taucht eine zweite, verstümmelte Puppe auf…

Im Westfalen-Krimi “Schürzenjäger” von Katharina Gerwens ermittelt Annalena Brandt in ihrem ersten Fall. Die Hauptfigur hat darin keinen leichten Start, denn die männlichen Kollegen der Polizeidienststelle Kalverode beäugen die Neue misstrauisch. Doch mit dem Fortgang der Geschichte wächst auch Annalena.

Die Charaktere sind unverwechselbar: Mitunter sind sie herrlich spleenig, aber es handelt sich zum Teil auch um tragische Gestalten.

Einen kleinen Punktabzug gibt es, denn für Nicht-Westfalen wie mich hätte ich ein Glossar als günstig empfunden – manche Begriffe und Redensarten sind schon recht speziell.

Trotzdem: “Schürzenjäger” liest sich einfach wunderbar! Katharina Gerwens beweist in ihrem Westfalen-Krimi Sinn für Humor, jedoch schlägt sie auch ernste Töne an und verleiht damit der Geschichte Tiefgang. “Schürzenjäger” ist also kein Klamauk-Krimi, aber dennoch höchst unterhaltsam.

Mein Fazit: “Schürzenjäger” kann ich allen Krimi-Fans nur ans Herz legen – Spannung garantiert! Es bleibt zu hoffen, dass im idyllischen Kalverode auch weiterhin fleißig gemordet wird.