Rezension

Die Nähe die uns trennt

Belles of London - Die Nähe, die uns trennt -

Belles of London - Die Nähe, die uns trennt
von Mimi Matthews

Bewertet mit 5 Sternen

Das Cover: 
Ist relativ schlicht und doch sehr ansprechend gestaltet. Ich finde es schön, dass hier kein Paar abgebildet ist, sondern eine einzelne Person von hinten. 

Meine Meinung: 
Schon länger lese ich sehr gerne historische Romane und dieser hier ist eine schöne Bereicherung meiner Sammlung. Spätestens seit der bekannten Netflix-Serie bekommt das Genre ein neues Hoch. Dieser Roman schafft es erstklassig etwas eignes vernab der bekannten Bälle und Erwartungen der Gesellschaft ohne diese vollends außeen vor zu lassen. 

Evelyn verbringt ihre erste Saison, in einem "reifen" Alter von über 20 bei ihrem Onkel in London. Dabei möchte sie zum einen ihrer Leidenschaft zum Reiten nachgehen, andererseits aber auch einen Ehemann finden. 
Als Protagonistin empfand ich Evelyn als sehr unterhaltsam und sympathisch. Sie war nicht zu schüchtern, fast schon abgeklärt und hat trotzdem die Gesellschaft durchschaut und bewegt sich in ihr sicher. 
Die Bekanntschaft mit ihren neuen Freundinnen, und Protagonistinnen der hoffentlich folgenden Bände, war geschickt eingeflochten und hat nicht zu viel Raum eingenommen. Trotzdem wurde die Lust auf mehr von dieser Welt geweckt und das ist eine tolle Balance. 

Ahmad als Schneider und männlicher Protagonist gefiel mir ebenfalls sehr. Er war zurückhaltender, ambitionierter und von mehr Vorurteilen belastet. Er versucht seinen Platz in der Londoner Gesellschaft zu finden, was durch seine Herkunft und Unbekanntheit schwerr für ihn ist. Anfangs fiel es mir schwer mit ihm warm zu werden, aber seine klare Haltung machten es mir nach und nach leichter. 

Die Geschichte entwickelt sich in einem schönen Tempo, es ist keine überhastete Geschichte, sondern eine gelungene Mischung aus Regeln, Konventionen, unterdrückten Gefühlen und aufkeimender Freundschaft. 
Durch die verschiedenen Themen und Gefühle der Protagonisten flogen die Seiten nur so dahin und haben mich in eine längst vergangene Zeit entführt. 

Mein Fazit: 
Mal eine andere Geschichte fernab der Bälle und der feinen Gesellschaft, bei der diese Themen trotzdem vorkommen, aber nicht beherrschen. Eine Prise Sandal und Geheimnisse machen dieses Buch zu einer klaren Empfehlung für Fans des historischen Genres.