Rezension

Die Melodie deines Herzens ist mein Lovesong

How to find the one -

How to find the one
von TinaSusanne

Bewertet mit 5 Sternen

Der pflichtbewusste Cop Davy traut seinen Augen nicht, als er Victoria abholt. Genau so hat er sich die Frau vorgestellt, welche seine Musikidole in jedem Lovesong heraufbeschwören. Doch als unbedeutender Fahrer würde das High-Society-Girl ihn weder als Mann wahrnehmen, geschweige denn Gefühle für ihn entwickeln. 

Victoria ist überrascht. Kann es sein, dass dieser Mann tatsächlich sie als Person mit Gefühlen und Interessen beachtet? Nicht nur ihren Status? Während der gemeinsamen Fahrt entdeckt das ungleiche Duo musikalische Übereinstimmungen und aus zurückhaltenden Beobachtungen  heraus entwickeln sich tiefgehende Gespräche. 

Herzschmerz oder Liebesglück, eine Fahrt voller schmerzlicher Erinnerungen, fragender Momente und  melodischer Lieder geht zu Ende. Doch wäre dies nicht ein Tina Susanne Roman, wenn es so enden würde…

Da die Geschichte im Perspektivenwechsel erzählt wird, unter Einbeziehung gedanklicher Rückblicke und Reflektionen der aktuellen Entscheidungen, der sich aufbauenden Ängste und vorgeblichen Erwartungen, kann ich sie sehr gut nachvollziehen.  Bin gespannt, wann und wie Gefühle zugelassen werden. Ob und welche Risiken Victoria und Davy bereits sind einzugehen?

Der pfiffige Schreibstil hinterfragt auf individuelle Art gesellschaftliche Werte und verändert die Blickwinkel. Manchmal  benötigen die Figuren Zeit, um ihre Aussagen durchdacht zu erzählen. 

 Eingeflochtene Musiktitel und Textauszüge der 60er / 70er Jahre, in englischer Sprache, zeigen, mit welcher Hingabe und Liebe sich die Songwriterin und Autorin Tina Susanne ihren Werken widmet. Entsprechend sind auch verbindende Details  innerhalb der heutzutage angesiedelten Erzählung zu finden.

Ein Zitat, welches den tiefsinnigen Humor treffend aufzeigt wie ich finde:

„Ups, das tut mir soo leid. Ich bin so ungeschickt. Man sollte von mir Abstand nehmen.“   „Weißt du, wie schwer es ist, Rotwein herauszubekommen!“  Genau deswegen hatte sie sich einen ausgesucht und nicht weil sie ihn trinken wollte. „Echt? Ich habe gehört, man soll Zucker drauf tun.“ 

Lächelnd erwarte ich den nächsten Teil der Philadelphia-Cop-Reihe. Einfühlsam und schelmisch geschrieben hat mich diese  vielschichtige Story wunderbar unterhalten. Sie lädt ein, Vorurteile und manchen Wesenszug zu überdenken. 

Lesespaß gepaart mit Musikliebe fährt mit Vollgas auf dem Weg ins Glück.