Rezension

Die etwas andere Protagonistin

Lonely Summer Days -

Lonely Summer Days
von Rebecca Rivoire

(Kathasbuechereck.blogspot.de)

Meinung:

Bevor ich hier meine Meinung über das Buch äußere, möchte ich, dass ihr die "Contentwarnung" am Ende des Buches bitte berücksichtigt & nicht liest, wenn es euch "triggern" würde. Es ist kein leichtes Buch & es kommt auch keine normale Protagonistin darin vor. Es geht viel um seelischen Schmerz & die Folgen, wenn dieser nicht richtig behandelt wird. Drogen & Alkohol spielen auch eine Rolle in der Geschichte, daher bitte NICHT lesen, falls das triggert. Ansonsten kommt jetzt meine persönliche Meinung zum Buch!

Es geht um die junge Protagonistin Katharina, sie flüchtet von Frankfurt nach Ostengland zu ihrer leiblichen Mutter, die sie damals als Baby weggegeben hat. Sie weiß, dass dieser "Besuch" katastrophal enden wird, doch ihr bleibt keine Wahl, denn zurück kann sie nicht. Neben ihrem neuen Leben in einem herrschaftlichen Landsitz muss sie nicht nur ihre Mutter ertragen, sondern auch andere Gäste, die ein & aus gehen, besonders Adrian. Er ist der Einzige, der es schafft, hinter die Fassade von Katharina zu blicken & das, obwohl er selber ein dunkles Geheimnis mit sich trägt ..

Ein Buch, das mich wirklich sehr an die Serie "Gossip Girl" erinnert. Nicht nur wegen der super Reichen, den Partys oder generell des Luxus-Vibes, auch die klassischen "Probleme" der Reichen sind hier in der Geschichte zu finden. Zu Beginn der Handlung wird man als Leser in einen herrschaftlichen Landsitz geworfen, mit haufenweise Namen & Nebenprotagonisten, die mich anfangs wirklich sehr verwirrt hatten. Ich fand es schwer, ohne Glossar die einzelnen Personen identifizieren zu können. Deshalb fiel mir auch der Einstieg ein wenig schwerer. Der Schreibstil hat mich dann trotzdem sehr gut durchs Buch geführt. Er ist modern & flüssig, passt perfekt zur Geschichte.

Es gibt zwei bzw. drei Sichtweisen im Buch, meistens von Katharina & Adrian, da sie die wichtigsten Charaktere sind. Beide können nicht unterschiedlicher sein. Katharina ist die klassische "RichBitch" ohne Hemmungen, das zu sagen, was sie denkt, oder Fäuste zu verteilen, wenn ihr, was nicht passt. Im Endeffekt der absolute "AntiProta" den's gibt. Auf der anderen Seite gab es dann noch Adrian, der liebevolle Beschützer & unfassbar geduldigen Begleiter & "Babysitter" von Katharina. Dass es zwischen den beiden funkt, dachte ich von Anfang an, weil beide sich auf eine Art & Weise ergänzen & brauchen, wie es nur Magnete können.

Auch wenn Katharina wirklich extrem mit ihrem Verhalten im Buch übertrieben hat, habe ich sie verstanden, warum sie das tat. Sie ist für mich ein Mensch, der nicht damit klarkommt, was ihr passiert ist, deshalb tretet sie auch im Buch so auf. Ein Charakter, mit sehr scharfen Ecken & Kanten, mochte ich sehr, da es mal was anderes war als "Everybody's Darling". Mich hat diese Geschichte sehr unterhalten, deshalb finde ich sie gut; das Einzige, was ich negativ bewerte, ist tatsächlich der Anfang, denn der verwirrte mich mit den ganzen Personen & deren Namen dann doch sehr.

 

 

Positiv/Negativ:

+ Cooler, moderner Schreibstil, passt perfekt zum "New Adult" Genre.

+ Ich mochte den kompletten Vibe im Buch. Die Partys, der Luxus-Lifestyle & die Geheimnisse/Intrigen. Ganz wie in der Serie "Gossip Girl". Ist total mein Ding.

+ Katharina ist einfach das absolute "Miststück" in der Geschichte, trotzdem blitzte hier & da ihr "wahres Ich" hervor. Obwohl sie extrem gemein zu ihrem Umfeld war, konnte sie bei Situationen, wo sie gebraucht worden ist, Freunden zur Seite stehen ( Mary-Lou). Ich liebte ihre Schlagfertigkeit & ihren Zynismus, ich verstand sie einfach. Endlich mal eine Protagonistin, die nicht von jedem geliebt werden möchte, eben jemand mit Ecken & Kanten.

+ Adrian, ein absoluter "Herzensmensch". Was er alles in der Geschichte erduldet hat, egal ob's von Katharina war oder seiner Familie, er war stets freundlich, liebevoll & der Beschützer schlechthin. Ich fand auch die "Slow Burn" Lovestory der beiden extrem schön & so perfekt. Es wirkte einfach nur echt & nicht affektiert.

 

- Wie bereits oben erwähnt, fand ich die vielen Namen & Personen zu Beginn der Handlung nicht hilfreich. Es verwirrte mich & machte den Start in die Geschichte unnötig schwer. Hier hätte ich tatsächlich auf die meisten Namen verzichten können. Die meisten kamen sowieso nur einmal bis gar nicht mehr im Buch vor. Entweder für den nächsten Band ein Glossar oder die bessere Lösung: Namen reduzieren & wegzulassen.

 

Cover:

Ich liebe dieses wunderschöne Cover, es zeigt die verletzte Seite der Protagonistin sehr genau.

 

Empfehlung:

Wenn euch die Contentwarnung nichts ausmacht & eine sagen wir mal "etwas andere Protagonistin", dann kann ich euch das Buch wirklich ans Herz legen. Es ist eine tolle Geschichte, die stellenweise unter die Haut geht, Geheimnisse birgt & mich persönlich unterhalten hat. Danke, dass ich sie lesen durfte!