Rezension

Die Blutnacht von Wolfsham

Blutwinter - Markus Flexeder

Blutwinter
von Markus Flexeder

Bewertet mit 5 Sternen

== Buchrückentext: ==

Winter 1920, kurz vor dem Nikolaustag: Durch den knietiefen Schnee kommt das Böse in das Tal hinabgestiegen. »Der Teufel war’s«, erzählt man sich später über den Unbekannten, der 25 Bauersleute ermordete und dabei keine Gnade kannte. Im Jahr 2005 machen sich zwei Journalisten auf, das Rätsel um die Blutnacht von Wolfsham endgültig zu lüften. Mithilfe archivierter Zeugenaussagen – voll von Geschichten über Raunächte, Aberglauben und den Teufel – versuchen sie, die Fragmente Stück für Stück zusammenzufügen. Doch nur die 95-jährige Maria Stadler vermag ihre offenen Fragen womöglich noch zu beantworten. Aber die gibt nur äußerst widerwillig Auskunft ...

== Das Cover: ==

Das Cover, das mich an diese Wurzelfiguren, die es in Bayern immer zu kaufen gibt, erinnert, wirkt schon echt unheimlich und bedrohlich. Passt absolut und war auch das Erste, das mich an diesem Buch so angesprochen hat.

== Leseeindrücke: ==

Mit "Blutwinter" hat der Autor Markus Flexeder einen Debüt-Krimi der Extraklasse vorgelegt:

Die beiden Journalisten Korbinian Lallinger und Norbert Aumüller recherchieren in der Sache "Die Blutnacht von Wolfsham", die sich seinerzeit im Winter 1920 kurz vor dem Nikolaustag ereignete. 25 Bauersleute fielen in dieser Nacht einem blutrünstigen Fremden zum Opfer. Die Journalisten wollen 85 Jahre später das Rätsel dieser Mordtaten aufklären. Anhand einer Zeitzeugen, die nunmehr 95-jährige Maria Stadler und den Gesprächsprotokolle dieser Blutnacht, die den Hauptteil des Buches darstellen, erfahren wir aus Sicht der damaligen Augenzeugen  was sich nach deren Blickwinkel wie zugetragen haben soll.

Die Vernehmungsprotokolle aus der Ego-Perspektive des jeweils berichtenden Dorfbewohners - als Überschrift vor einem jeden Protokoll erfahren wir wer was berichtet - fand ich sehr faszinierend, die unterschiedlichen Blickwinkel. Auch gefällt mir der ländlich-typische Dialekt der Aussagenden angenehm gut, da hat man "echte" Dorfbewohner vor Augen oder im Gehör. Wie jeder das "Böse" anders sieht ... einen Depperten, einen Sensenmann, ein gebrechlicher Mann, der sich auf seinen Stock stützt, ein Lump, der Teufel....

Die Szenarien... das Schneegestöber, Glockenschläge... ich hatte alles deutlich vor Augen. Auch die Charaktere kann man sich anhand deren Aussagen sehr gut vorstellen. Dieser Krimi ist in zwei Teile gegliedert. Teil I "Dunkel", der fast den gesamten Krimi ausmacht und hauptsächlich aus den Gesprächsprotokollen stammt. Teil II "Licht", der Teil des Romanes, in dem Licht ins Dunkle gebracht wird und der Fall aufgelöst wird. Insgesamt 180 Seiten, wie sie spannender und mysteriöser kaum sein können.

Ich habe dieses Buch fast in einem Rutsch durchgelesen und vergebe sehr gerne 5 Sterne!!

©esposa1969