Rezension

Der fehlende rote Faden

Phon -

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von Marente de Moor

Bewertet mit 3 Sternen

Nadja und Lew sind inzwischen weiße Flecken auf der Landkarte. In dem wäldlichen heruntergekommenen Dorf in Westrussland lebt heute außer ihnen niemand mehr. Vor zehn Jahren kam es zu einem tragischen Zwischenfall. Nadja ist desillusioniert und bissig, Lew anscheinend verwirrt. Durch Nadjas Gedanken streift der Leser die Vergangenheit und die spürbare Resignation der Gegenwart.

Marente de Moor hat einen sehr ungewöhnlich fesselnden Schreibstil. Obwohl Nadja nicht gerade durch eine blumige Ausdrucksweise mitteilt, konnte ich mich ihr nie ganz entziehen. Je ne sais quoi trifft es wohl am besten. Der Roman hat leider demgegenüber eine große Schwäche: Die Handlung. Vieles verläuft im Sande, das wie und warum hat sich mir nie ganz erschlossen. Oftmals habe ich ganze Kapitel noch einmal gelesen, um hinterher festzustellen, dass ich nicht schlauer war als zuvor. 

Schade, denn der Stil würde mir fünf Sterne wert sein.