Rezension

** Bridget Jones - Herrlich perfekt "unperfekt" **

Bridget Jones - Verrückt nach ihm - Helen Fielding

Bridget Jones - Verrückt nach ihm
von Helen Fielding

Bewertet mit 5 Sternen

In den letzten Jahren ist viel passiert…Bridget Jones, damals ein frustrierter Single hat ihren Traummann Marc Darcy gefunden, geheiratet und zwei wundervolle Kinder bekommen. Doch ein tragisches Schicksal entriss ihr ihren Marc wieder und so kämpft Bridget nun nicht nur mit ihren Kilos und ihrem Ernährungsplan, sondern auch mit der Aufgabe, zwei Kinder alleine groß zu ziehen.

 

Eine neue Liebe ist in ihrem Leben weit und breit nicht in Sicht, zumal sie immer noch an ihren verstorbenen Mann hängt. Doch dann erkennt sie, dass sie wieder nach vorne blicken muss – für sich und für ihre Kinder. Wie es das Schicksal so will, hat plötzlich ein deutlich jüngerer Mann Interesse an ihr. Zunächst für Bridget unvorstellbar, etwas mit jemanden anzufangen, der ihr Sohn sein könnte…aber geschmeichelt fühlt sie sich doch. Und so lässt sie sich auf das Abenteuer „Toyboy“ ein. Aber ob das für immer halten kann?

 

Beruflich läuft es auch mehr schlecht als recht und in der Schule der Kinder gilt sie eher als Rabenmutter. Nichtsdestotrotz halten Bridgets Freunde stets zu ihr, die ihre chaotische und liebenswerte Art zu schätzen wissen.

 

Als ich von der Veröffentlichung des dritten Teils der „Bridget Jones“-Reihe hörte, stand sofort für mich fest: Dieses Buch wollte ich unbedingt lesen. Noch heute erinnere ich mich an die ersten beiden Teile, geschrieben von Helen Fielding, die mir so gut gefielen, dass ich beim Lesen richtig lachen musste. Solche Bücher, die dann auch noch verfilmt werden, bleiben natürlich in positiver Erinnerung. Eine Fortsetzung – gerade nach einer so langen Zeit – stellt natürlich auch immer eine gewisse Gefahr dar. Und auch wenn die Meinungen bei diesem Buch ein wenig die Gemüter spalten, lies ich es mir nicht nehmen, neutral an dieses Werk heran zu gehen.

 

Schon nach den ersten Worten dieses Buches stiegen mir die Erinnerungen an Bridget wieder in den Sinn. Eine Frau, wie es sie häufig gibt, eine Frau, mitten aus dem Leben. Durchweg liebenswert und humorvoll, jedoch nicht immer mit Glück gesegnet. Die Figur macht auch immer mal wieder das, was sie will und die Kinder sind kaum zu bremsen. Ich war von Anfang an mitten in der Geschichte und konnten mir – nicht zuletzt, weil die vorherigen Werke verfilmt wurden – ein gutes Bild von der Hauptprotagonistin und ihr Umfeld machen.

 

Der Schreibstil aus der Ich-Perspektive ist prädestiniert für die Bridget-Jones Reihe. Ich denke, eine andere Erzählersicht würde hier auch gar nicht funktionieren. Aufgebaut ist dieses Buch nicht mit klar gekennzeichneten Kapiteln, sondern vielmehr im Tagebuch-Format, wie man es bereits aus den vorherigen Teilen kennt. Der jeweilige Tag beginnt immer mit einem „Rundum-Überblick“, der Infos wie zum Beispiel aktuelles Tagesgewicht, verzehrte Kalorien und konsumierte Alkoholeinheiten beinhaltet. Schon alleine diese Auflistungen sorgen hin und wieder für Schmunzler.

 

Auch die weiteren Erzählungen sorgen oftmals für Lacher. So zeigt sich Bridget beispielsweise häufig als unentschlossen und ungeduldig; nimmt sich in einem Moment vor, dies oder jenes nicht zu tun und wirft dieses Vorhaben wenige Minuten später gänzlich über Bord.

 

Alles in allem empfand ich „Bridget Jones – Verrückt nach ihm“ von Helen Fielding als unterhaltsame, witzige und trotz der Seitenstärke als recht kurzweilige Lektüre. Es hat mir Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen und ich habe den Erwerb keinesfalls bereut. Der humorvolle Schreibstil, aber auch dieses Gefühl, am Leben einer „herrlich perfekten, unperfekten Frau“ teilzuhaben, hat mir super gut gefallen. Zwar könnte man sagen, dass dieses Buch nicht ganz an die ersten beiden Teile heran kommt was witzige Momente betrifft, aber dennoch wurde ich sehr gut unterhalten und finde es schade, dass es (bislang?) keine weiteren Werke aus dieser Reihe gibt.