Rezension

Böses Spiel mit verwirrenden Konsequenzen

Rachekarte -

Rachekarte
von Juna Kristensen

Bewertet mit 2 Sternen

Sie kannten sich alle aus der Schule: Jeremias, Raik, Karli, Rachida, Anton, Marie-Luise und Svea. Zuerst wehrten sie sich nur gegen das Mobbing, das von einem Mädchen und ihrer Clique ausging. Dazu erfand Jeremias ein Spiel, wer eine bestimmte Karte zog, durfte „Rache üben“. Doch mit der Zeit lief das Spiel aus dem Ruder und die Bestrafungen richteten sich gegen die eigene Gruppe. Bis ein Mädchen tot war, und ein anderes verschwunden

Jahre später bekommt Svea von Rachida seltsame SMS zugeschickt. Hilferufe, die auch alle anderen Mitglieder ihrer Gruppe bekamen. Und was lange im Verbogenen schwelte, kommt zu Tage. Das latre Spiel hat wieder begonnen.

Juna Kristensen erzählt in dem Psychothriller „Rachekarte“ eine etwas konfuse Geschichte über Mobbing, Rache und Schuld, die bisweilen unglaubwürdig, unmotiviert und reichlich konstruiert erscheint. Dazu kommt, dass keiner der Protagonisten besondere Sympathiepunkte erhält. Die Autorin bedient sich der klassischen Schubladen: Schülergruppe, Geheimnis, abgeschiedener Ort und psychopathischer Anführer. Die Story passiert auf zwei Zeitschienen: in der Gegenwart und in der Vergangenheit, als das Spiel Auslöser für den Tod einer Mitschülerin war. Doch auch der Strang, der in der Vergangenheit spielt, wird nicht linear erzählt, sondern springt hin und her. Nachdem heute und damals dasselbe Personal die Handlung beherrscht, ist die zeitliche Zuordnung mitunter verwirrend.

„Wie seltsam. Sie alle hatten sich verändert und waren trotzdem immer noch dieselben.“

Zugegebenermaßen habe ich zum Schluss nur mehr quergelesen.