Rezension

Bird and Sword - Amy Harmon

Bird and Sword - Amy Harmon

Bird and Sword
von Amy Harmon

Bewertet mit 4 Sternen

Ein Mädchen ohne Stimme.
Ein König in Ketten.
Ein Fluch, der sie vereint.
Mit fünf Jahren musste Lark mit ansehen, wie ihre Mutter vor ihren Augen hingerichtet wurde. Mit dem letzten Atemzug nahm sie ihrer Tochter die Stimme und die Macht der Worte. Denn Magie ist eine Todsünde in Jeru. Dreizehn Jahre später erscheint der junge König Tiras am Hof von Larks Vater, um diesen an seine Treuepflicht im Krieg zu erinnern. Er nimmt die stumme junge Frau als Geisel mit sich. Zunächst fürchtet Lark den König, doch sie merkt schnell, dass Tiras ebenso wenig frei ist wie sie und dass die Liebe womöglich die einzige Waffe ist, die ihrer beider Ketten sprengen kann … (Klappentext)

Die Thematik des Buches mit der einer Protagonistin, die nicht reden kann und ganz viel Magie hatte mich sehr angesprochen und ich wollte es unbedingt lesen.
Gleich der Einstieg konnte mich begeistern. Man hat gleich gemerkt, was Lark für eine besondere Persönlichkeit ist. Es war toll beschrieben, wie sie die Welt wahrnimmt und auf ihre ganz eigene Art und Weise Einfluss auf diese nimmt.
Zitat : "Ich kann keine Worte bilden. Ich kann keinen Laut von mir geben. Ich habe Gedanken und Gefühle. Ich spüre Bilder und Farben. All das bleibt jedoch tief in mir verschlossen, denn ich kann keine Worte bilden. Aber ich kann sie hören. Die Welt ist voller Worte, sie lebt dadurch."
Bis sie Tiras jedoch mit in seine Burg nimmt, schenkt ihr kaum jemand Beachtung außer Boojohni, einem Troll, der ihr zur Seite steht und sie auch ohne Wort versteht, nur weil sie nicht reden kann. Doch auch wenn Lark stumm ist, hat sie ihre eigene Meinung. 
Die Liebesgeschichte hat mir einerseits richtig gut gefallen, Lark und Tiras passen toll zusammen, aber andererseits waren Tiras Gefühle gegenüber ihr zu undurchschaubar. Oft wusste man nicht, ob ihm wirklich etwas an ihr liegt oder er sie doch nur benutzt. 
Tiras war charakterlich ein interessanter und facettenreicher Charakter. Es steckt defintiv mehr dahinter, als man auf den ersten Blick sieht. Er kämpft nicht nur gegen die Volgar und regiert als König, sondern hat ein eigenes großes Problem, das viel Raum in seinem Leben einnimmt. 
Auch die Nebencharaktere wie Kjell, Larks Vater, Boojohni oder Lady Firi fand ich gut gemacht und haben super zu der Geschichte gepasst. 
Ein kleiner Aspekt, der mir total gut gefallen hat, war, wie Lark Lesen und Schreiben lernt. Es war schön ihr dabei zu zusehen, mit welcher großer Begeisterung und Leidenschaft sie es tut. 
Zitat : "»Das sind alle Buchstaben des Alphabets. Jedes Wort unserer Sprache wird aus diesen Buchstaben geformt.« Ich konnte kaum atmen. Ich drückte die Hände gegen die Brust, um mein wild schlagendes Herz zu beruhigen, während ich das Wunderwerk betrachtete, das er geschaffen hatte."
Das Buch hatte spannende Szenen, aber auch ruhige, schöne und emotionale Momente. Insgesamt mochte ich die Handlung sehr gerne und an es konnte mich teilweise auch überraschen. Ich hätte mir allerdings mehr beim Kampf gegen die Volgar gewünscht. Denn für mich kam dieser leider ein bisschen zu kurz. 
Flüssig geschrieben und poetisch angehauchter war der Schreibstil, den ich echt toll fand. Die Autorin hat die Welt schön bildlich dargestellt und ich wollte das Buch kaum aus der Hand legen.
Ich freue mich schon auf den Folgeband, indem es dann um die Geschichte eines Nebencharakters geht. 

Fazit : 
Toll gemacht mit den Wörtern, der Magie und der stummen Protagonistin. Konnte mich insgesamt begeistern, ich hatte nur zwei kleinere Kritikpunkte.