Rezension

Bewegende Geschichte mit blumigen Spitzen

Die Formel der Hoffnung -

Die Formel der Hoffnung
von Lynn Cullen

Bewertet mit 4 Sternen

Das Polio-Virus war 1940 noch ein Schreckgespenst und hat Eltern dazu veranlasst, ihre Kinder im Haus zu halten. Im Vanderbilt-Hospital in Nashville wollte man dagegen angehen und einen Impfstoff gegen Kinderlähmung entwickeln. Mit dabei ist Dr. Dorothy Horstmann, die genial und engagiert ist, und tapfer versucht, inmitten des Gockelkampfes der Ärzte zu bestehen. Sie ist nur eine Frau, ihre Ideen können die Herren belächeln, vielleicht auch stehlen, nur ihr Genie anzuerkennen fällt ihnen schwer.

Dieses Buch erzählt Dorothys Geschichte und die Geschichte des Kampfes gegen Polio bis in die 60er Jahre hinein. Es stellt eine Heldin in den Focus, die beharrlich ihr Ziel verfolgt hat und dabei gegen ein Virus und männliche Borniertheit kämpfen musste.

Ab und an ist der Erzählstil etwas ausufernd und bietet eine gute Portion Kitsch, gerade wenn es um Dorothys Liebesleben geht. Gut gefallen hat mir der running Gag, dass absolut jeder erstaunt feststellen muss, dass Dorothy sehr groß ist, was sie mit tausendundeiner schlagfertigen Antwort kontert.

Ich habe bislang noch nie von Dorothy Millicent Horstmann gehört und bin froh, dass ich dieses Buch erwischt habe. Es ist eine bewegende Geschichte, die einem sehr unterhaltsam ein Stückchen Historie nahbringt.