Rezension

Besser als jede Verfilmung sein kann

Der Vorleser
von Bernhard Schlink

Bewertet mit 5 Sternen

Vor ein paar Jahren hatte ich den Film gesehen, der nach diesem Buch gedreht wurde. Nun fiel mir das Buch in die Hände. Es ist schon etwas älter. Obwohl ich den Film schon kannte, hat es mich gleich vom ersten Satz an gefesselt.

Meistens finde ich, dass Klappentexte den Inhalten von Büchern oftmals nicht gerecht werden. Ein Zitat aus dem Klappentext dieses Buches bringt es jedoch gelungen auf den Punkt:

„Die fast kriminalistische Erforschung einer sonderbaren Liebe und bedrängender Vergangenheit.“

Der Schreibstil des Autors hat etwas Besonderes an sich. Meistens mag ich keine langen Schilderungen von Gedanken, aber hier gefielen mir die gedanken- und gefühlvollen Darstellungen sehr gut. Bernhard Schlink hat sie in für mich optimalem Maß in die Handlung eingeflochten.

Es ist bestimmt ziemlich schwer, eine so gefühlvolle und dabei ambivalente Geschichte zu erzählen, ohne dass sie schmutzig oder kitschig wirkt. Dem Autor ist es meines Erachtens jedenfalls gelungen.

Es ist eine Art, sich mit der dunklen Vergangenheit deutscher Geschichte auseinanderzusetzen, wie ich sie bisher noch nicht erlebt hatte, einerseits recht schwermütig, andererseits wieder unterhaltsam.

Fazit: Die Verfilmung hatte mir zwar ganz gut gefallen, aber das Buch ist viel besser.