Rezension

Begeisterndender Teil 2 der Hamburg-Saga

Blankenese - Zwei Familien -

Blankenese - Zwei Familien
von Michaela Grünig

Bewertet mit 5 Sternen

Es handelt sich um den zweiten Band der Blankenese-Saga rund um die Mitglieder der Familien Casparius und Hansen. Nachdem ich im ersten Band schon mit Oma Irma, Leni und John gefiebert und gebangt hatte, steht nun die Nachfolgegeneration im Mittelpunkt. 
Kurt ist durch die Kinderlandverschickung in England gelandet und sucht sein Glück beim Militär, Sophie träumt davon, in der elterlichen Reederei zu arbeiten und Fanni ist Krankenschwester geworden. 
Auch dieses Buch hat mich von Anfang  an wieder in seinen Bann gezogen. Eine schlimme Zeit zu Beginn, während und nach dem zweiten Weltkrieg wird hier aus verschiedenen Blickwinkeln sowie Örtlichkeiten ungeschönt dargestellt. Die Autorin hat hier geschickt gut recherchierte historische Hintergründe mit fiktivem Geschehen vermischt, die Geschichte hätte so oder so ähnlich tatsächlich passiert sein können. Die Beschreibungen sind jeweils so authentisch gelungen, dass ich mich immer jeweils an der Seite eines der Protagonisten gefühlt habe. Diese sind dabei sehr facettenreich ausgearbeitet, selbst bei den Nebenfiguren wechselte zwischendurch öfters meine Sympathie bzw. Abneigung. Gerade die Judenverfolgung und ihre Auswirkung wurde hier gut thematisiert, ebenso die Hilfen im Kleinen, die oft ein Überleben gesichert haben, sowie die Tatsache, dass man Freundschaft über Vorschriften stellen kann und sollte.
Für mich war es ein mitreissender und trotz der schwierigen Zeiten immer noch positiver Roman, den ich wirklich verschlungen habe, ein kleiner Cliffhanger am Ende lässt auf eine interessante Fortsetzung hoffen.