Rezension

Autumn is coming...

Herbstbringer - Björn Springorum

Herbstbringer
von Björn Springorum

Bewertet mit 4.5 Sternen

Inhalt:
Emily kommt nach zwei Jahren endlich aus dem Kinderheim heraus und in eine neue Familie. Wer ihre richtigen Eltern sind weiß sie nicht - niemand scheint das zu wissen. Als Kind halbnackt und allein am Rande eines Flusses gefunden, scheint sie verstoßen worden zu sein. Nun hat sie die Chance endlich richtige Eltern zu bekommen und ein ganz normales Leben mit ihrer neuen Schwester Sophie zu führen. Und dann tritt auch noch der beste Freund von Sophie in ihr Leben und stellt alles auf den Kopf - Jake. Der ruhige Junge, mit dem guten Musikgeschmack scheint von Emily genau so fasziniert zu sein wir umgekehrt. Langsam finden sie zueinander, doch im Hintergrund haben sich dunkle Schatten um Woods End versammelt und warten nur darauf, dass der "Herbstbringer" zum Leben erweckt. Was hat es damit auf sich und welche Rolle spielt dabei der mysteriöse Elias, den Emily bei einem Schulausflug in London trifft? Emily weiß nur eins: Der Herbst kommt dieses Jahr viel zu früh...

Meine Meinung:
Das Cover des Buches ist unheimlich schön und passend zum Herbst gestaltet. Orange und schwarz dominieren das Bild und machen Lust darauf, durch Laub zu gehen und es auffliegen zu lassen.
Die Geschichte wird aus Sicht einer dritten Person erzählt, was es dem Leser erlaubt, den verschiedenen Protagonisten über die Schulter zu sehen und unterschiedliche Handlungsstränge mitzuerleben, bis sie am Ende alle zusammengeführt werden. 
Die Protagonisten sind jeder für sich schön beschrieben. Manche detaillierter andere weniger, was aber passend ist, da ihr Charakter eher mystisch  ist. Einige von ihnen mochte ich von Anfang an, andere hätte ich hingegen, gerade zum Ende hin, lieber erwürgt oder einen Pfahl durch Herz gerammt. Allgemein ist alles sehr bildlich beschrieben, was es mir leicht gemacht hat mir Emilys Welt vorzustellen. Auch die vielen kleinen Anspielungen auf berühmte Bücher waren toll herauszulesen. Die Beschreibung der Vampire war besonders toll, da sie so ganz anders dargestellt wurden als sonst. Es hat sich wieder einmal gezeigt, dass noch nicht alle Ideen ausgeschöpft sind.
Der Schreibstil des Autors war sehr flüssig zu lesen aber ich konnte es trotzdem immer nur in kleineren Happen lesen, was aber wohl auf den ganzen Unistress derzeit zu schieben ist. Die Geschichte nahm aber gerade gegen Ende hin an Fahrt auf und endete in einem fulminaten Finale.

Fazit:
Herbstbringer von Björn Springorum ist ein herbstliches Buch, das man aber gerne auch in den anderen Jahreszeiten lesen kann ;) Es zeigt das Wesen der Vampire mal von einer ganz anderen Seite, die aber zu gefallen weiß. Die verschiedenen Perspektiven auf die Geschichte machen das Buch wirklich zu einem spannenden Leseerlebnis. Nur das i-Tüpfelchen hat mir noch irgendwie gefehlt. Trotzdem ein rundum gelungenes Debut des Autors.