Rezension

Authentisch, aber kein Krimi

Die Madonna von Notre-Dame - Alexis Ragougneau

Die Madonna von Notre-Dame
von Alexis Ragougneau

Bewertet mit 3 Sternen

Mitten in der Notre-Dame sitzt eine junge Frau in einem aufreißenden weißen Kleid tot auf einer Kirchenbank. Nach kurzen Ermittlungen findet die Pariser Polizei den vermeintlichen Schuldigen. Auch Pater Kern beginnt seine Schlüsse zu ziehen ...
Dem Autor Alexis Ragougneau gelingt es, die Kirche mit ihrem Innenleben und ihren Besuchern gut einzufangen und in Szene zu setzen, aber ein paar mehr Details hätte ich mir gewünscht.
Die Figuren sind authentisch dargestellt und teilweise wird auch ihre Geschichte und Vergangenheit beschrieben, so dass man ihre Handlungen und Gedankengänge besser verstehen und nachvollziehen kann.
Die Atmosphäre die hier kreiert wird, ist ziemlich düster, trist und bedrückend. Man spürt förmlich, wie das Leben aller beteiligten Figuren von dem Mord an der jungen Frau erschüttern wird. Auch mich hat die Geschichte irgendwie mitgenommen.
Auch wenn hier kein Spannungsbogen deutlich erkennbar ist und das Buch eher einem Roman als einem Krimi ähnelt, hat es mich mit seiner außergewöhnlichen Handlung für sich eingenommen.
Ragougneau gelingt es mit seinem Schreibstil eine besondere Stimmung zu schaffen und schildert das Geschehen stets aus einer anderen Figurenperspektive. So konnte ich mich beispielsweise sehr gut in die junge Staatsanwältin und in Pater Kern hineinversetzen und sie besser verstehen.
Insgesamt ist ,,Die Madonna von Notre- Dame " ein authentisches und sehr einnehmendes Buch, aber kein typischer Krimi.