Ausnahmeerscheinung: Onkel Toms Hütte
Bewertet mit 5 Sternen
Das traurige Schicksal des treuen, fleißigen und bis zur letzten Konsequenz gottgläubig-gehorsamen Sklaven "Onkel" Tom dürfte den meisten Menschen durch Lektüre oder Verfilmung bekannt sein. Es erregte ja auch schon bei der Ersterscheinung des Buches nachhaltiges Aufsehen bis hin zur Verehrung oder - je nach dem politischen Lager, dem der Leser angehörte - Verunglimpfung. Eine gewisse Rolle den Ausgang des amerikanischen Bürgerkrieges ("Sezessionskrieg") betreffend wird ihm jedenfalls bis heute nachgesagt. Auch im 20. Jahrhundert zeigte sich ja an Büchern wie Leon Uris' "Exodus" oder Gerald Greens "Holocaust", dass Menschen sich viel eher mit Problemen auseinander setzen können, wenn diese ihnen am Beispiel von zwar fiktiven, aber doch ihr Verständnis oder gar ihr Mitgefühl erweckenden Personen in Büchern aufgezeigt werden, da dies etwas anderes ist als nüchterne Zahlen in Zeitungen, Lexika oder im Schulunterricht. Dass die volle Gleichberechtigung noch immer nicht erreicht wurde (statt dessen die ungeheuerlichsten verbalen Verrenkungen ausprobiert werden), steht auf einem anderen Blatt. Auf jeden Fall ein bemerkenswertes Buch!