Rezension

Aufwühlend und bewegend

Ich bin nicht da -

Ich bin nicht da
von Lize Spit

Bewertet mit 4 Sternen

Leo und Simon sind schon ganze zehn Jahre ein Paar, als Simon sich plötzlich radikal verändert. Leo muss praktisch hilflos zusehen, wie der von ihr so geliebte Mensch sein – und letztendlich auch ihr – ganzes Leben auf den Kopf stellt.

Lize Spit beschreibt in einem einzigartigen und sehr detailreichen Stil die beklemmende Situation einer Frau, deren Lebensgefährte immer mehr in einen psychischen Abgrund abrutscht. Die Geschichte lässt kaum positive Gefühle aufkommen und ist damit sicherlich nichts für jeden. Lässt man sich aber darauf ein, wird man förmlich mitgerissen.

Besonders erschreckend aber auch gleichzeitig faszinierend fand ich den Umstand, dass Leo mehr und mehr an ihrem eigenen Verstand zweifelt, je weiter Simon sich verändert. Als Leser ist man hier gefühlt sehr nah dran, so dass die Geschichte einen nur schwer loslässt.

Alles in allem war „Ich bin nicht da“ für mich ein sehr aufwühlender und bewegender Roman, der bis zum Schluss spannend bleibt und auch thematisch etwas Besonderes ist. Allerdings hätte ich mir eine Triggerwarnung für Gewalt gegen Tiere gewünscht, da ein bestimmtes Ereignis wirklich nicht auszublenden war.