Auftragskiller mal anders
Bewertet mit 4 Sternen
Blood on Snow. Das Versteck von Jo Nesbø. Erschienen im Ullstein Verlag am 26. Februar 2016
Er ist als Expedient beim Fischer in Oslo angestellt. Er brauchte Geld. Er wollte nicht töten. Nun hat der Fischer ihm einen anderen Killer hinterhergeschickt. Er ist auf der Flucht.
Dieser Kriminalroman, denn es ist kein Thriller was irgendwer auf den Umschlag gedruckt hat, ist gewohnt flüssig geschrieben. Wir erfahren die Geschichte des Auftragskillers nach und nach wie schon in der ersten Geschichte der Reihe. Ein wirklicher Spannungsbogen ist kaum zu erkennen was aber auch nicht Aufgabe dieser Geschichte ist. Dieses Buch handelt von den Zweifeln, den Gründen warum “Ulf” das ist was er ist. Es gibt keine Entschuldigungen, keine Ausflüchte weil er es sich selbst erzählt und er weiß am besten was er warum gemacht hat und er braucht auch keine Entschuldigungen vor seinem eigenen Gewissen.
In Rückblicken erleben wir mit ihm was ihn an den Ort ganz im Norden Norwegens gebracht hat.
Ich habe genau das bekommen was ich erwartet habe. Ich weiß, dass ich mich nicht wirklich in die Helden dieser Reihe hineinversetzen kann oder auch nur möchte und ich bin nur der stille Beobachter. Dazu habe ich noch Einblicke ins Dorfleben auf dem Land Norwegens bekommen und in die seltsamen Lebensgewohnheiten einer Religionsgemeinschaft die sich als Laestadianer bezeichnen. Quasi die Amish des Nordens.
Wer keinen Action geladenen Thriller erwartet sondern einen gut durchdachten Roman über einen zerbrochenen Menschen der nie eigentlich wirklich eine Chance im Leben hatte, wird sich hier gut unterhalten fühlen.