Rezension

Auch der 4. Fall von Lukas Born bietet wieder eine ausgewogene Mischung aus Spannung und Humor

Der war schon tot -

Der war schon tot
von Erwin Kohl

Bewertet mit 4.5 Sternen

Mit diesem Buch schickt der Autor Erwin Kohl seinen Ermittler Lukas Born, einen vom Dienst suspendierten Hauptkommissar, der sich jetzt als Privatdetektiv über Wasser zu halten versucht, in seinen bereits vierten Fall. Dieser lässt sich aber auch ohne Vorkenntnisse aus den ersten drei Bänden problemlos lesen und verstehen, da alle erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte gut in die laufende Handlung eingebunden werden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.  

Diesmal bekommt es Lukas Born mit einem besonders mysteriösen Mordfall zu tun. Warum läuft ein junger Mann stundenlang nackt durch den Regen, um sich anschließend auf die Straße zu legen und überfahren zu lassen ? Auf Bitten der Großmutter des Jungen versucht Lukas Antworten auf diese Fragen zu finden. Nebenbei muss er auch noch eine entführte Kuh suchen und seinen Sohn aus den Händen einer Erpresserbande retten. Und dann droht seine Freundin Linda auch noch mit einem Umzug in eine spießige Doppelhaushälfte. Zum Glück kann sich Lucas in diesem Trubel auf seine SoKo vom Campingplatz "Happy Eiland" verlassen, die ihm wie immer mit Rat und Tat zur Seite steht.

Mit Lukas Born hat Erwin Kohl einen klassischen Antihelden geschaffen, der sich mehr schlecht als recht durchs Leben schlägt und sich dabei auch immer wieder selbst in Schwierigkeiten bringt, aus denen er sich anschließend mit List und Tücke befreien muss. Gerade der Campingplatz, auf dem Lukas untergekommen ist, nachdem ihn seine Frau vor die Tür gesetzt hat, bietet dabei eine hervorragende Kulisse für allerlei schräge Typen und komische Situationen. Die Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen sind durch die Bank gut gezeichnet und vielschichtig angelegt, so dass sie immer wieder für Überraschungen gut sind. Allerdings ist das Figurenaufgebot im Laufe der vier Bände inzwischen so angewachsen, dass nicht mehr für jeden von ihnen ausreichend Raum zur Entfaltung bleibt. Den Spaß am turbulenten Geschehen kann dieser Umstand aber kaum trüben.

Eine klassische Krimikomödie mit reichlich Witz und Humor, die gekonnt mit den typischen Klischees des Genres spielt, dabei aber durchaus auch mit einer spannenden Krimihandlung aufwarten kann. Darüber hinaus bietet das Buch noch reichlich Lokalkolorit vom Niederrhein.