Rezension

Andreas Steinhöfel versteht es Rico aufleben zu lassen.

Rico, Oskar und die Tieferschatten - Andreas Steinhöfel

Rico, Oskar und die Tieferschatten
von Andreas Steinhöfel

Bewertet mit 5 Sternen

Rico ist ein bisschen wie Forest Gump, nennt sich aber selbst Tiefenbegabt. Er ist sehr liebenswert und gnadenlos ehrlich. Er sagt was er denkt und manchmal platzen Fragen aus ihm heraus die ihm danach furchtbar peinlich sind. Er hat ein besonderes Talent, eine Gabe: er ist ein guter Beobachter und Geschichtenschreiber.

Der Roman wurde aus Ricos Perspektive geschrieben, was den Roman sehr realistisch erscheinen lässt.

Als Rico Oskar kennen lernt, ist er ganz aus dem Häuschen, sein erster richtiger Freund. Oskar sieht etwas komisch aus und ist hochbegabt. Er trägt einen Motorradhelm, da er ständig in der Angst lebt einen Unfall zu haben. Statistisch gesehen ist das seiner Meinung nach ziemlich realistisch.

Rico hat für die Ferien einen Sonderauftrag von seinem Lehrer aus dem Förderzentrum erhalten. Der Lehrer erkennt Ricos Geschick und Talent Geschichten aufzuschreiben. So soll er jetzt ein Ferientagebuch führen. Für Rico ist das ziemlich schwierig, weil ihm immer wieder etwas aus dem Kopf fällt uns er nie genau weiß an welcher Stelle das passiert, so muss er immer gleich alles aufschreiben was ihm passiert ist und was er dazu denkt.
Am meisten denkt er an den Aldi Kidnapper, Mister 2000. Der kidnappt kleine Kinder und verlangt von den Eltern 2000 Euro Lösegeld.
Rico denkt sehr oft darüber nach und hat vorsichtshalber auch schon mal angefangen zu sparen. Falls er gekidnappt werden sollte könnte seine Mutter das Lösegeld gleich zahlen.

Doch dann verschwindet Oskar.
Rico denkt er wurde versetzt, aber nachdem er den Anstecker von Oskar an den Mülltonnen findet und ihm einfällt das dieser ihn gestern noch getragen hat und als ihm dann auch noch einfällt wo er diesen Anstecker schon mal gesehen hat weiß Rico dass Oskar das nächste Entführungsopfer ist. Aber da wird es auch schon in den Nachrichten gebracht.
Rico begibt sich auf eine Reise außerhalb seiner Dieffe, Dieffe das ist die Straße in der er wohnt und in der er sich auskennt, weil es nämlich eine lange Straße ist und er nirgends abbiegen muss und sich so also auch nicht verlaufen kann. Aber nun muss er in einen ganz anderen Stadtteil.

Ab hier beginnt das Abenteuer erst richtig. Rico findet zwar nicht viel raus, kann aber dennoch einiges kombinieren. Und schon ist auch ein Schuldiger gefunden.
Ab hier will ich aber nicht mehr zu viel verraten, das nimmt euch sonst das Leseerlebnis und den Spaß das dieses Buch bietet.
Witzig sind auch Auszüge aus Ricos selbst geführtem Fremdwörterlexikon. Die Illustrationen unterstreichen den Wortwitz in diesem Buch.

Andreas Steinhöfel versteht es Rico aufleben zu lassen.
Das Buch ist mit großer Liebe geschrieben, Rico wirkt dadurch sehr glaubhaft.
Der Autor wurde für dieses Werk mit dem internationalen Buchpreis, der Corine ausgezeichnet.