Rezension

Afrika + Fluch = Spannung pur

Chroniken der Weltensucher 03. Der gläserne Fluch - Thomas Thiemeyer

Chroniken der Weltensucher 03. Der gläserne Fluch
von Thomas Thiemeyer

Bewertet mit 5 Sternen

Das nächste Abenteuer wartet bereits auf Oskar, von Humboldt, Charlotte und Eliza. Denn auf der Silvesterfeier eines Freundes von Humboldts kommt es zu einer Katastrophe. Der Gastgeber Bellheim, der kurz vorher auf einer Reise in Afrika war, benimmt sich merkwürdig. Er scheint sein Gedächtnis verloren zu haben und erinnert sich an fast nichts aus seiner Vergangenheit. Und als Oskar im Auftrag von Humboldts nach dem Tagebuch des Hausherrn suchen soll, greift dieser Oskar an, nur um kurz darauf zu Staub zu zerfallen. 
Von Humboldt ist sich sicher, dass ein legendärer Meteorit dafür verantwortlich ist und so machen sich alle auf nach Afrika zu dem Volk der Dogon, die mit einer besonderen Legende leben müssen: dem gläsernen Fluch. 
Aber wie immer gibt es auch noch andere, die ebenfalls ein Auge auf den Meteoriten geworfen haben. Jabaz Wilson, ein Meteoritenjäger, ist ebenfalls auf dem Weg dort hin. Doch seine Absichten sind nicht so ehrenvoll wie die der vier Abenteurer.
Der dritte Teil lag mir etwas schwer im Magen, da ich kein so großer Afrika-Fan bin. Doch konnte mich der Autor wiederum in seinen Bann ziehen und dies sogar gleich zu Anfang. Irgendwie ist es einfach diese geheimnisvolle Art des Schreibens, die es für mich fast unmöglich macht, das Buch aus der Hand zu legen.
Im Vordergrund steht natürlich wieder Oskar, der sich diesmal so richtig tief in die berühmten Nesseln setzt. Irgendwie zieht der junge Mann alles Ungute magisch an.  Nach einem Kampf mit Bellheim, der mit irgendetwas infiziert zu sein scheint, löst dies auch bei Oskar etwas aus und mit der Zeit verändert er sich sehr zum Negativen. Von Humboldt, Charlotte und Eliza versuchen alles, um ihn da wieder herauszuholen. 
Diese Entwicklung wirft ein neues Licht auf die Freundschaft der Gruppe. Aber im positiven Sinne. Ich finde es toll, wie die vier zusammenhalten, sich Rückendeckung geben und vor allem versuchen, immer wieder Lösungen für den Schlamassel zu finden, in dem sie stecken. 
Besonders gefreut hat mich ein Wiedersehen mit Figuren aus dem ersten Teil. Max Pepper, einem Journalisten und Harry Boswell, ebenfalls ein Forscher, die beide allerdings in der Gruppe des Gegenspielers unterwegs sind. Nur werden sie mit falschen Tatsachen abgespeist, ahnen jedoch nichts Böses und werden so zum Spielball. Max fand ich im ersten Teil gar nicht so erwähnenswert, doch diesmal hat er sich wirklich gemausert. War er noch schüchtern und abenteuerunlustig, hat er sich weiterentwickelt und freut sich auf die Expedition nach Afrika. Sein unerschütterliche Glaube an das Gute hat ihn zu einer sehr interessanten Figur in der Geschichte gemacht.
In jeder Geschichte steckt ja ein Funken Wahrheit - so sagt man. So ist es dem Autor natürlich wieder hervorragend gelungen, diese Wahrheit mit ganz viel Fiktion zu füllen. War ich mir zu Anfang nicht sicher, ob es z. B. das Volk der Dogon wirklich gibt, musste ich mich wieder eines Besseren belehren lassen. Am Ende jeden Buches gibt es eine sog. "Encyclopedia Humboldtica", ein Register, welches die wichtigsten Begriffe erklärt. Hier werden die Dogon als afrikanisches Volk aufgeführt. Und noch viele weitere interessante Fakten werden dort aufgelistet.
Ich stelle mir die Recherchearbeit zu den Büchern sehr zeitintensiv vor und bewundere Autoren dafür, dass sie sich so reinknien. Ich würde wahrscheinlich einfach alles glauben, dass in den Büchern vorkommt. Doch es steckt immer wieder harte Arbeit dahinter - vom Schreiben der Geschichte natürlich abgesehen.
Aber zurück zum Buch: die interessante Geschichte gepaart mit den sympathischen Figuren und der Aussicht auf weitere Bände lassen mein Herz höher schlagen. 
Insbesondere Charlotte, die mit ihrer großen Klappe und dem noch größeren Herz so einige andere oder Oskar im besonderen um den Verstand bringt, hat diesmal am Ende einen großen Auftritt. Diese Überraschung birgt natürlich einiges an neuen Möglichkeiten.
Ich bin wirklich gespannt, wie sich alles weiterentwickelt. Vor allem hinsichtlich Oskar und Charlotte, denen beiden ich nur das Beste wünsche. 
Fazit:
Ein Ausflug in das sagenumwobene Afrika.