Rezension

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2 unterschiedliche Brüder - ein gemeinsamer Wunsch

The Boy Who Steals Houses: The Girl Who Steals His Heart -

The Boy Who Steals Houses: The Girl Who Steals His Heart
von C. G. Drews

Bewertet mit 5 Sternen

The Boy Who Steals Houses  - The Girl Who Steals His Heart war zwar ein Buch mit Autismus aber nicht über Autismus. Das möchte ich hier mal betonen. Der Hauptprotagonist ist Sam, ein 15-jähriger eher zu klein geratener Junge, der gerade wegen seiner kleinen Größe gut und unsichtbar in Häuser einbrechen kann, weil er nicht so gesehen wird, Fenster für ihn passen und er äußerst diskret ist.

Was wäre diese Geschichte ohne Leid? Also hat dieser Sam, eine schlechte Kindheit mit Schläger Vater und einer Mutter, die verschwunden ist und der Rest der Verwandtschaft ist auch nicht besser. Und dann gibt es noch seinen älteren Bruder Avery. Avery ist Autist und der bräuchte ein stabiles und sicheres Umfeld, um zu funktionieren und der einzige Mensch, der das trotz seines jungen Alters versteht, ist sein Bruder Sam. Deshalb bricht Sam in Häuser ein, er stiehlt Behaglichkeit und Wärme, aus der Not heraus aber auch Geld und Wertsachen. Eines Tages, entdeckt er ein gelbes Haus, ziemlich chaotisch aber derzeit verlassen und er steigt ein und macht es sich dort im Arbeitszimmer gemütlich. Nichts ahnend, was das für eine Wendung für ihn nimmt.

 

Und das ist der Moment, an dem ich immer hin und her gerissen war. Die Geschichte erzählt Rückblenden der Jungs, ab Sams 7. Geburtstag aufwärts, wie die Kindheit zu Hause war und warum sie auf der Straße gelandet sind und immer mal wieder ist auch de Autismus des Bruders ein Hinweis darauf, wie wichtig Stabilität für die Jungs wäre. Für beide, denn die Verantwortung, die der Jüngere für den Älteren trägt, ist nicht zumutbar.

 

Sams Wut über die Ungerechtigkeiten die Avery erfährt und Averys Wutanfälle beim kleinsten Anlass von Stress, lassen die Jungs Dinge tun, die sie gar nicht wollen und die sie, wenn sie nicht vorsichtig sind in Teufels Küche bringen. Die Geschichte spielt in den USA und da ist das mit den Straftaten Jugendlicher auch nochmals härter als hier.

 

Wie gesagt mit dem Diebstahl des gelben Hauses lernt Sam eine andere Art von Familie kennen, nicht frei von Problemen, aber es ist ein großer Zusammenhalt da und da ist Moxie, das Mädchen, das er nicht mehr aus seinem Kopf kriegt.

 

Leider hat aber Avery die Angewohnheit immer auf die falschen Leute reinzufallen und gerade als es für Sam gut zu laufen scheint, überstürzen sich die Ereignisse.

 

Dieses Buch sprudelt gerade so davon. Eine Aktion nach der anderen und ich frage mich manchmal, ob das nicht bisschen zu viel war, davon. Außerdem scheint mir, ist das Ende offen. Entweder muss ich mich damit so zufriedengeben oder aber es stimmen die Gerüchte über einen zweiten Teil, denn bei dem ganzen Chaos, in dem die Brüder stecken, kann nicht von jetzt auf gleich Ruhe einkehren. Unmöglich.

 

Wie gesagt ein Buch mit einem autistischen Protagonisten, aber nicht über Autismus. Dennoch kann man, gerade wenn man über ASS (Autismus-Spektrum-Störung) noch wenig, bis keine Ahnung hat, hier ein Gefühl dafür entwickeln und finde das alles ganz gut ausbalanciert, besonders das Spielzeugauto von Avery, für das er eigentlich viel zu alt ist. Aber der Grund, warum er das hat, wird sehr gut erklärt und die Verantwortung die Sam sich auferlegt hat seit jüngster Kindheit seinem älteren autistischen Bruder gegenüber, ist sehr bemerkenswert.

 

Alles in allem eine sehr schnelle Geschichte, eine Sache jagt der nächsten und dennoch ist an gebannt dran und kann nicht aufhören zu lesen. Das Ende ist offen und wie schon gesagt ich hoffe hier auf einen 2. Band.

 

Ich bedanke mich herzlich bei Lovelybooks.de und Fischer/Sauerländer Verlag für das Gewinnerexemplar und womit ihr mir eine interessante Teilnahme an der Leserunde zu The Boy who steals House… ermöglicht habt.