Rezension

13 Gründe, 13 Geschichten ...

Tote Mädchen lügen nicht - Jay Asher

Tote Mädchen lügen nicht
von Jay Asher

Bewertet mit 5 Sternen

Hannah Baker hat Selbstmord begannen. Warum? Das fragen sich alle die sie kannten, aber nur wenige Leute erfahren auch den Grund dafür, denn Hannah hat ihre Geschichte hinterlegt. Sie besprach 7 Kassetten mit 13 Geschichten, die an 13 Leute weiter gegeben werden sollen, die jeweils etwas mit ihrem Selbstmord zu tun hatte. Jede Geschichte behandelt ein einschneidendes Erlebnis in ihrem Leben und damit steht auch fast immer eine andere Person im Mittelpunkt.
Hannah erzählt die Geschichte ihrer Schulzeit. Für sie eine Zeit, die immer schlimmer wurde und schließlich mit ihrem Selbstmord endete.

Das Buch setzt ein, als Clay als neunter die Kassetten bekommt. Er ist zunächst verwirrt und weiß nicht, was er getan haben soll. Verstört und getroffen beginnt er Hannahs Geschichte anzuhören und sucht all die Orte auf, die Hannah in ihrer Geschichte beschreibt. Hannahs Erzählung wird im Buch kursiv dargestellt und wechselt ständig mit der Erzählung oder Clays Gedanken. Teils ist das ein wenig nervig, weil man sich schon wünscht, Hannahs Geschichte ungestört folgen zu können. Allerdings wäre es für mich auch weniger glaubhaft gewesen, denn Clays Gedanken müssen sich während der Erzählung ja überschlagen haben und genau diese teilt der Autor zwischendurch immer wieder mit. Schön fand ich auch die Idee, die Zeichen für Stop, Play und Pause im Buch anzuzeigen, wenn Clay das Band anhält oder weiterlaufen lässt.

Mir persönlich hat das Buch sehr gut gefallen und ich habe es in einem Rutsch durchgelesen. Das Thema ist sicherlich nicht nur in den USA an Schulen aktuell, auch hierzulande gibt es solch "Mobbing" an Schulen, auch wenn darüber weit weniger berichtet wird als über physische Gewalt.

In diesem Buch werden viele Themen aufgegriffen, die gerade Jugendliche sehr beschäftigen. Allen vorran das Thema Freundschaft und Beliebtheit, denn an falsche Freunde gerät Hannah oft, an die richtigen zu spät oder einfach gar nicht.
Außerdem geht es auch noch um Gleichgültigkeit und Egoismus. Jeder ist sich selbst der nächste, was man anderen antut interessiert nicht unbedingt.

Abschließend ein Zitat aus dem Buch, das ich sehr schön fand und welches das Problem der Geschehnisse um Hannah herum auch ein wenig zusammenfassen kann:

"Niemand von uns weiß genau, wie viel Einfluss wir auf das Leben der anderen haben."

Ein Buch, welches ich gerade Jugendlichen bestimmt weiterempfehlen würde.