Buch

Und alle so still

von Mareike Fallwickl

Ein großer feministischer Gesellschaftsroman über Widerspruchsgeist und Solidarität 

An einem Sonntag im Juni gerät die Welt aus dem Takt: Frauen liegen auf der Straße. Reglos, in stillem Protest. Hier kreuzen sich die Wege von Elin, Nuri und Ruth. Elin, Anfang zwanzig, eine erfolgreiche Influencerin, der etwas zugestoßen ist, von dem sie nicht weiß, ob es Gewalt war. Nuri, neunzehn Jahre, der die Schule abgebrochen hat und versucht, sich als Fahrradkurier, Bettenschubser und Essenslieferant über Wasser zu halten. Ruth, Mitte fünfzig, die als Pflegekraft im Krankenhaus arbeitet und deren Pflichtgefühl unerschöpflich scheint. 

Es ist der Beginn einer Revolte, bei der Frauen nicht mehr das tun, was sie immer getan haben. Plötzlich steht alles infrage, worauf unser System fußt. Ergreifen Elin, Nuri und Ruth die Chance auf Veränderung?

Rezensionen zu diesem Buch

Stillstand durch Verweigerung

Elin ist 21 Jahre alt und lebt mit ihrer Mutter Alma in deren eigenem Wellnesshotel. Für sie bestand ihre Familie immer nur aus ihnen beiden. Doch dann bittet Alma sie, zu ihrer Oma Iris zu fahren, die sie nie kennengelernt hat. Diese hat sich mit anderen Frauen vor das Krankenhaus gelegt. Die Aktion sorgt für Irritation - gegen was oder wofür sind die Frauen? Was sind ihre Forderungen? Doch die Beteiligten äußern sich nicht dazu. Nicht nur Elin wird Zeugin der Aktion, sondern auch die...

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Frauenbewegung heute

Das Buch ist leider sehr einseitig geschrieben. Die drei Protagonisten lernen sich alle langsam durch das Buch hinweg, trotz ihrer großen Differenzen, ihren verschiedenen Hintergründen, Altern und Lebenslagen, kennen. Die Charaktere waren mir nicht durchweg realistisch gezeichnet. Insbesondere mit Elin und Nuri hatte ich mitunter Probleme. Ruth dagegen ist sehr tiefsinnig, realistisch und es ist sehr tragisch, dass sie erst im hohen Alter ihre Lage realisiert und kritisch zurückblickt. Lange...

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Streik

          An einem Sonntag im Juni liegen vor dem Krankenhaus Frauen reglos auf der Straße. Doch das ist nicht der Beginn, denn am Anfang dieses Buches stehen drei Personen: Elin, die eine erfolgreiche Influencerin ist und die mit Männern schläft um sich schön zu fühlen und die Hasskommentare im Internet zu vergessen. Nuri, der die Schule abgebrochen hat und versucht, sich als Fahrradkurier, Bettenschubser und Barkeeper über Wasser zu halten. Ruth, die als Pflegefachkraft im Krankenhaus...

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Deckt Ungleichheiten unserer Gesellschaft - realistisch und erschreckend

Was wäre, wenn alle Frauen sich weigern würden, eine Arbeit, gleich welcher Art, zu erledigen und sich stattdessen einfach untätig hinlegen? Dieser Frage geht Mareike Fallwickl in ihrem Roman „Und alle so still“ nach. Der Titel lehnt sich an das Schweigen der liegenden Frauen an, denn es ist alles gesagt und es hat kaum etwas bewirkt. Die Arbeit vieler Frauen bleibt unsichtbar und erfährt daher keine Wertschätzung. Gleiche Bezahlung für alle Arbeitnehmer(innen) für gleiche Arbeit gibt es oft...

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Feministischer Protest

Was wäre, wenn plötzlich alle Frauen die Arbeit niederlegen würden, wenn sie sich weigern würden weiterzumachen wie bisher?
Um dieses Gedankenexperiment geht es in Mareike Fallwickls neuem Roman „Und alle so still“. Die Geschichte folgt drei Hauptfiguren: Elin, die durch ihre Arbeit als Influencerin auf ihren Körper reduziert wird und mit der Häme und dem Hass im Internet tagtäglich konfrontiert wird. Nuri, der mehrere Jobs hat und in prekären Verhältnissen lebt. Und schließlich Ruth...

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Wenn Frauen streiken würden

Was wäre, wenn sich alle Frauen* solidarisieren und einheitliche Ziele verfolgen würden? Sicher ist das unrealistisch, aber es ist ein spannendes Gedankenexperiment!" Und alle so still" ist ein fesselnder Roman, der von diesem bemerkenswerten Ereignis ausgeht: Frauen liegen auf der Straße und verweigern Care-Arbeit, um gegen die Ungerechtigkeiten unserer Gesellschaft zu protestieren. Die Wege der Protagonist:innen Elin, Nuri und Ruth überschneiden sich an diesem besonderen Tag im Juni, und...

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Wer ist zuständig für Care-Arbeit?

 Was passiert wenn Frauen plötzlich aufhören sich um alles zu kümmern?  Es wird als selbstverständlich erwartet dass sich  Frauen rund um die Uhr aufopfern um es allen recht zu machen. Mareike Fallwickl beschreibt eindrucksvoll ein Szenario wie es sein könnte, wenn Frauen alles stehen und liegen lassen. Man liest angespannt von der ersten bis zur letzten Seite, es steckt leider so viel wahres drin.

Wir begleiten Elin, Nuri und Ruth durch ihren Alltag, doch plötzlich ist alles anders,...

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Liegen

"Und alle so still" ist ein Roman der Autorin Mareike Fallwickl, welcher als großer feministischer Gesellschaftsroman beworben wird. Das erhöht die Ansprüche an das Buch deutlich. Die Autorin hat bereits mehrere Bücher, darunter auch Bestseller geschrieben, dieses Buch ist jedoch das erste, das ich von ihr lese.

Die Thematik dieses Buches ist scheinbar leicht zu beschreiben, dann jedoch so weitschweifig, ausladend und vieles umgreifend, dass eine kurze Zusammenfassung nicht adäquat...

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Beeindruckend

Zum Inhalt:
Was passiert, wenn Frauen nicht mehr funktionieren? An einem Sonntag im Juni geschieht genau das, die Frauen liegen in stillen Protest auf der Straße. Genau hier kreuzen sich die Wege von Elin, Nuri und Ruth, deren Lebenswege nicht unterschiedlicher sein könnten. Elin, Anfang zwanzig, erfolgreiche Influenzerin; Nuri, 19 Jahre, Schulabbrecher, hält sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser; Ruth, Mitte fünfzig, Pflegekraft im Krankenhaus.
Meine Meinung:
Trotz der...

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Stille Revolte, Zusammenschluss von Frauen, schonungsloser Blick auf Care-Arbeit - ehrlich, aber wenig unterhaltsame feministische Utopie

Elin ist Influencerin, die sich mit Hasskommentaren im Netz konfrontiert sieht. Willkürlich schläft sie mit fremden Männern, um ihre innere Leere zu füllen, für die schnelle Befriedigung, aber ohne Liebe.
Nuri stammt aus einer Arbeiterfamilie von Migranten, hat rebelliert und die Schule abgebrochen und kämpft sich Tag und Nacht mit diversen schlecht bezahlten, oft entwürdigenden, Jobs durchs Leben, um genügen Geld zu verdienen, um Freiheit zu erlangen.
Ruth arbeitet als...

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Frauenpower

Ganz früh am Morgen schleicht Elin in das Gewölbe des Spa Hotels. 36°C hat das Wasser in der Therme, die ihre Mutter Alma leitet. Solange die Gäste schlafen, dreht sie ihre Runden und hört ihren Gedanken zu. Die, die sie bedrängen und ihr das Gefühl geben, die Kontrolle zu verlieren, sind die, die ungefragt den Hatespeach wiederholen.

Elins normschöner Körper. Plötzlich kam der Erfolg. Kosmetik. Mode. Ein gratis Lockenstab, ein Ringlicht, ein Social-Media-Marketing-Kurs. Und eine...

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Ein gewaltiger Roman über Wut und Solidarität

Elin ist Anfang zwanzig und arbeitet seit der Pandemie als Influencerin. Sie hat zwar eine große Anzahl an Followern, aber auch mit Anfeindungen zu kämpfen, die in einer gewaltvollen Erfahrung mit einem Mann gipfeln. Nuri ist neunzehn und hält sich mit zahlreichen Nebenjobs über Wasser: als Barkeeper, als Kurier oder als „Bettenschubser“ in einem Krankenhaus. In eben diesem arbeitet Ruth, Mitte fünfzig, als Pflegerin und sieht sich jeden Tag einer scheinbar unlösbaren Aufgabe gegenüber. Die...

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Eine feministische Utopie und Dystopie zugleich

Mareike Fallwickl ist für ihre feministischen Inhalte bekannt. In ihrem aktuellen Roman „Und alle so still“ treibt sie dies auf die Spitze, indem sie ein Szenario entwirft, welches zu dem Zusammenbruch bekannter Strukturen führt, weil sich Frauen verweigern.

Die Prämisse des Romans wird gleich mit dem ersten Kapitel mit der Überschrift „Die Pistole“ vorgelegt: Hier wird es gewaltsam und nicht friedlich bleiben. „Die Pistole“ ist neben „Die Berichterstattung“ und „Die Gebärmutter“ eine...

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Feministisches Märchen

Was würde geschehen, wenn plötzlich alle Frauen aufhören würden, sich zu kümmern?

Eine Antwort darauf versucht Fallwickl in ihrem neuen Roman. Es geht um die vielbeschworene weibliche Solidarität – vielbeschworen, weil sie nicht existiert. Diese Nichtexistenz, behauptet Fallwickl, ist ein männliches Narrativ. Fallwickl glaubt an eine natürliche Gemeinschaft aller Frauen: „So ist es in Wahrheit immer gewesen, und die Frauen wissen es.“ Tun sie das? Diese These ist das Kernstück des...

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„Nicht mehr flüchten, nicht mehr weichen ... wir bleiben. Wir fordern den Raum ein, der uns zusteht.“

„Die Unbeugsamkeit. Die Courage. Der Wille, sich die Freiheit zu nehmen“

 

Dass Mareike Fallwickl eine der ganz großen weiblichen Stimmen unserer Zeit ist, ist mir schon lange klar. Spätestens seit „Die Wut die bleibt“ bekommt sie die Aufmerksamkeit, die sie mehr als verdient. Ich fand alle ihre bisherigen Bücher einfach großartig! Umso mehr habe ich mich auf diese Neuerscheinung gefreut und hoffe, sie schlägt da ein, wo es weh tut. Denn sie enthält eine wichtige Botschaft. Es...

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Weitere Infos

Art:
Buch
Sprache:
deutsch
Umfang:
368 Seiten
ISBN:
9783498002985
Erschienen:
2024
Verlag:
Rowohlt
8.13333
Eigene Bewertung: Keine
Durchschnitt: 4.1 (15 Bewertungen)

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