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"Ich wurde irgendwann während des Jahres 1944 geboren. Ich kenne mein Geburtsdatum nicht. Ich kenne meinen Geburtsnamen nicht. Ich weiß nicht, in welcher Stadt oder in welchem Land ich geboren wurde. Was ich weiß ist, dass ich nur einige wenige Monate alt war, als ich vor dem Holocaust gerettet wurde." Erikas Familie lebte vermutlich in einem Getto. Zusammen mit vielen anderen Juden wird sie zum Bahnhof getrieben und in einen Viehwagen gepfercht. Irgendwann während der Fahrt begreift die Mutter, wohin die Reise geht. Als der Zug in einem Dorf sein Tempo verlangsamt, wickelt die Mutter ihr Kind in ein Tuch und wirft den Säugling hinaus. Eine fremde Frau nimmt das Mädchen auf und gibt ihm einen Namen: Erika. Knappe, kraftvolle Worte und eine zurückhaltende, intensive Bildsprache führen die Ungeheuerlichkeit von Erikas Geschichte vor Augen.
Ruth Vander Zee erzählt die Geschichte einer Frau, die sie auf einer Europareise in Rothenburg o. T. getroffen hat oder getroffen haben könnte. Es ist das Schicksal eines Kindes, das als Säugling vor dem Holocaust gerettet und von Fremden aufgezogen werden konnte, weil seine Mutter das Babybündel aus dem fahrenden Zug warf, der sie selbst in ein Konzentrationslager brachte. Das Findelkind, das seine Pflegeeltern - allein durch seine Existenz - in Gefahr brachte, bekam einen Vornamen, es...
Das Buch befindet sich in einem Regal.