Rezension

Zum Schreien komisch

Vollidiot - Tommy Jaud

Vollidiot
von Tommy Jaud

Bewertet mit 4 Sternen

Kann man(n) eigentlich alles falsch machen? Ja, man kann, zumindest so sieht es bei Simon aus. Er steht kurz vor seinem 30. Geburtstag und ist mit seinem Leben so gar nicht zufrieden. Denn alles was er tut, läuft nicht so, wie er sich das vorstellt. Weder in der Liebe und mit den Freunden, noch mit der Arbeit will es so wirklich klappen. Doch anstatt die Hilfe seiner Freunde beim Lösen seiner Probleme anzunehmen, geschweige denn auf die eigene Stimme zu hören, macht Simon immer weiter wie bisher – bis es zum großen Gau kommt.

Vollidiot! Genau das mag man mehr als einmal bei der Lektüre von Tommy Jauds „Vollidiot“ dem Protagonisten Simon zurufen. Denn ganz ehrlich, zum Teil kann man wirklich denken, dass Simon es nicht noch mehr versauen kann, als so schon – und dann setzt er doch noch einen drauf.

Aber, auch wenn das, was Simon passiert manchmal etwas übertrieben wirkt, so ist „Vollidiot“ doch unglaublich komisch. Hinreißend, nichts beschönigend und ein wenig übertrieben geschrieben, erzählt Simons von seinen Verliebtheiten, aber auch von seiner Unzufriedenheit mit allem. Und übersieht bei seinem täglichen zu sehr auf eine Sache konzentrierten Weg, das was direkt vor seiner Nase liegt.

Auch wenn die Erlebnisse Simons manchmal schon etwas sehr abstrus wirken, so reißt „Vollidiot“ den Leser doch mit, er fühlt mit dem Hauptprotagonisten, lacht mit ihm, aber mag ihm mehr als einmal zuschreien „so lass das doch“. Die Sympatie für Simon schwankt durch sein trotteliges Verhalten doch stark, mal mag man den Charakter, dann, wenn er es mal wieder verbockt, hasst man ihn teilweise schon dafür.

Alles in allem ein amüsantes und komisches Buch, das man aber nicht zu ernst nehmen sollte – und das es wahrscheinlich auch gar nicht will.