Rezension

Zeitlose Liebe

Das Amulett der Ewigkeit - Björn Springorum, Susanne Glanzner

Das Amulett der Ewigkeit
von Björn Springorum Susanne Glanzner

Klappentext:
London 1851: Schwarze Schatten jagen Christopher durch die düsteren Gassen. Doch er muss das Amulett in Thurgoods Buchladen bringen! Im letzten Moment schafft er es, das Schmuckstück dort zu verstecken und zu fliehen. London 2014: Christine findet das Amulett in einem Antiquariat. Sie steckt es heimlich ein, hinterlässt aber eine Nachricht. Diese erhält Christopher im Jahr 1851. Er schreibt ihr, sie solle es vor dunklen Gestalten beschützen. Über versteckte Botschaften halten die beiden Kontakt und verlieben sich ineinander. Erst spät merken sie, dass mehr als ein Jahrhundert sie trennt. Sie finden heraus, dass das Amulett es vermag, eine Brücke in der Zeit zu schlagen. Doch da sind sie längst die Marionetten in einem Spiel, das die Welt in die Verdammnis führen könnte: Asmodeas Auferstehung. Und alles, was die Dämonin braucht, ist ein Kuss der Verliebten ...

Die Autoren:
Susanne (Sue) Glanzner wurde in Unterfranken geboren. Als Tochter eines Künstlers und einer Goldschmiedin war gleich klar, dass sie keinen spießigen, sondern lieber einen spaßigen Beruf wählen würde. Nach erfolgreichem Modedesignstudium und vielen Irrwegen durch ihr ulkiges Leben, lebt sie heute in Stuttgart als Inhaberin des Kindermodelabels punKiz, schreibt Kinderbücher und lustige Bücher für Erwachsene, isst am liebsten Pizza und Kinderschokolade und regt sich jedes Jahr fürchterlich auf, wenn ihr mal wieder niemand einen Adventskalender geschenkt hat.

Björn Springorum, geboren 1982 in Calw, würde am liebsten am zweiten Stern rechts abbiegen, im Kleiderschrank eine neue Welt entdecken, durch einen Kaninchenbau ins Wunderland fallen, mit einem Ring unsichtbar werden, nur durch das Lesen eines Buches nach Phantásien reisen oder eine recht wagemutige Partie Quidditch spielen. Björn Springorum studierte Englisch und Geschichte, lebt, schreibt und liest in Stuttgart und wird von zwei Katzen gehörig auf Trab gehalten.

Meine Meinung:
Christine und Christopher - zwei Namen, die schon eine gewisse Verbundenheit assoziieren.
Christine lebt aber im Jahr 2014 in London, Christopher in 1851. Und obwohl sie Welten und vor allem 163 Jahre trennen, scheint es, als seien sie füreinander bestimmt.
Alles fängt damit an, dass Christopher für den Antiquar Thurgood einen Botengang erledigt. Er kennt sich gut in der Stadt an der Themse aus, hat Freunde, die ihm Gefallen schulden und träumt davon, ein berühmter Theaterschauspieler zu werden. Also nimmt er den Auftrag an und versteckt ein Päckchen bei dem alten Mann, das Christine durch Zufall im Jahr 2014 findet. Ab da wird das Leben der beiden mehr als aufregend, denn hinter dem Schmuckstück sind geheimnisvolle Schatten her. Quer durch die Stadt müssen die beiden sich Mitteilungen, die immer mehr zu gefühlvollen Briefen werden, zukommen lassen, um das Päckchen und sein Inhalt zu schützen.
Durch den regen Schriftwechsel verlieben sich Christine und Christopher ineinander. Hat ihre Liebe eine Chance? Gibt es Liebe, die durch die Zeiten geht?

"Das Amulett der Ewigkeit" ist ein romantisches Jugendbuch, das über die Kraft der Liebe, sei sie auch noch so schwer zu entfesseln, erzählt. Kann man sich verlieben, ohne sich je gesehen zu haben? Man kann. Und das wird von Seite zu Seite ausdrucksstark beschrieben.
Besonders gefallen haben mir die Gefühle, die in der Geschichte ausgelöst wurden, vor allem auch von Christophers Seite, der in seinen Zeilen an Christine das Geschick eines Poeten an den Tag legte.
Doch auch sie, das weibliche Gegenstück, war mir in ihrer Art und mit all ihren Gedanken überaus sympathisch. Zwei Teenager, die in ihrer Zeit gefangen waren, und das nicht hinnehmen wollten. Und wofür lohnt es sich schon mehr zu kämpfen, als für eine reine, unschuldige Liebe?
Bis zum Schluss blieb es spannend, und auch das Ende hielt eine Überraschung bereit. Zumal der Schluss geradezu nach einer Fortsetzung ruft.

Der Schreibstil ist äußerst flüssig, an manchen Stellen gibt es witzige Situationen, Action, Spannung, ein bisschen Grusel und hauptsächlich ganz viele Emotionen.

Die Gestaltung des Buches ist überaus gelungen. Nicht nur das Cover wurde liebevoll gestaltet, sondern auch die Nachrichten, die sich die beiden Verliebten schicken. Das steigert die Authentizität. Die Karte von London trägt auch dazu bei, dass man sich in die Stadt versetzt fühlt und der Route der Botschaften folgen kann.

Eine wunderbare Geschichte über Liebe, die den Zeiten trotzen will, und in der nicht alles so ist wie es scheint.

5 Sterne.