Rezension

"Wo es Schurken gibt, da gibt es auch Helden" (S. 431)

Steelheart - Brandon Sanderson

Steelheart
von Brandon Sanderson

Bewertet mit 5 Sternen

Als Achtjähriger musste der heute 18-jährige David Charleston mit ansehen, wie der Epic Steelheart seinen Vater tötete, David selbst überlebte nur durch sehr viel Glück. Als David sechs Jahre alt war, erschien Calamity auf Himmel über der Erde und ein gewisser Prozentsatz der menschlichen Bevölkerung entwickelte urplötzlich außergewöhnliche Fähigkeiten. Ab diesem Zeitpunkt gab es auf der Erde zwei Arten "intelligenten" Lebens: die Menschen und die Epics. Zu dieser Zeit glaubten die Menschen noch an ein friedliches Zusammenleben mit den "Superhelden", doch kurz nach dem Mord an seinem Vater, der David als Vollwaise zurücklies, zwangen die Epics die ehemaligen Vereinigten Staaten von Amerika das Kapitulationsgesetz zu verabschieden - seitdem sind die Epics an der Macht und die Menschen nur ihre billigen Arbeitssklaven. Steelheart selbst übernahm die Kontrolle über "Newcago", Davids Geburtsstadt Chicago. Die Vereinigten Staaten von Amerika gab es ab diesem Zeitpunkt nicht mehr - sie wurden zu den Zerbrochenen Staaten.

 

David schlug sich nach dem Mord an seinem Vater ein Jahr lang auf der Straße durch, bevor er schlussendlich in einer Fabrik landete, denn in Newcago ist Kinderarbeit an der Tagesordnung. David jedoch hatte Glück, denn er hatte in dieser Waffenfabrik Gelegenheit, eine (wenn auch dürftige) Schulbildung zu erhalten. Dieses Leben endete vor zwei Monaten, als er 18 Jahre alt wurde. Ab diesem Zeitpunkt sind die jungen, verwaisten Menschen auf sich allein gestellt. David weiß genau, was er mit seinem zukünftigen Leben anstellen will - er will sich "den Rächern" anschließen, sein primäres Ziel ist es, Steelheart zu töten. Tatsächlich plant David bereits seit zehn Jahren diese Zukunft für sich und er hat Glück, denn "die Rächer" sind tatsächlich in Newcago. "Die Rächer" haben es sich zur Aufgabe gemacht, Epics zu töten, um die Menschheit von deren Knechtschaft zu befreien.

 

David gelingt es, mit "den Rächern" Kontakt aufzunehmen, doch von einer Aufnahme eines neuen Mitgliedes halten sie nicht viel, doch es gelingt ihm zumindest, das Interesse ihres Anführers "Prof" an seinen Notizen zu wecken, denn seit zehn Jahren beschäftigt sich David nur mit einem: Epics und wie man diese ausschalten kann. Hierzu hat er ausführliche Notizen gemacht, Schwarzmarktinformationen gesammelt und es so auf ein ausführliches Glossar gebracht. Schlussendlich gelingt es ihm, sich der örtlichen "Rächergruppe" anzuschließen und sie sogar zu überzeugen, in Newcago zu bleiben und den Kampf gegen Steelheart aufzunehmen. Erstaunt nimmt er zur Kenntnis, dass es sich bei "Prof" um niemand anderen als Jonathan Phaedrus handelt, den Gründer "der Rächer" und seinem großen Vorbild. David hat einen Plan, wie er Steelheart ein für alle Mal ausschalten kann, doch wird es ihm gelingen, die Gruppe vom Prof von diesem zu überzeugen, denn es ist augenscheinlich so: Die Chancen, bei der Ausführung dieses Planes zu unterliegen und sein Leben zu lassen, sind außerordentlich hoch, zumal niemand weiß, wie Steelheart überhaupt zu besiegen ist ...

 

 

"Wo es Schurken gibt, da gibt es auch Helden" (S. 431). Der Plot wurde spannend und abwechslungsreich erarbeitet. Besonders gut hat mir bei diesem Buch gefallen, dass sehr detailliert auf die gesellschaftliche Entwicklung eingegangen wird, denn nach der Ergreifung der Macht durch die Epics änderte sich die gesellschaftliche Ordnung radikal. Die Figuren wurden facettenreich und authentisch arbeitet. Im Besonderen haben mir die Figur des David und der Megan gefallen. Bei David empfand ich den Reifungsprozess von einem recht "naiven" Jugendlichen zu einem rational denkenden jungen Mann sehr gut dargestellt und auch die Figur der Megan empfand ich als ausgesprochen interessant, den bei dieser war ich immer wieder verblüfft, wie sie auf die Figur des David reagierte. Da waren ein paar herrliche Szenen dabei, die ich extrem genossen habe. Den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm zu lesen, sodass ich das Buch am Stück gelesen habe.Ich werde bei Gelegenheit auf jeden Fall weitere Bücher des Autoren ins Auge fassen.