Rezension

Wo die Liebe tötet; guter Jugend-Thriller

Herzblut: Wo die Liebe tötet - Jennifer Shaw Wolf

Herzblut: Wo die Liebe tötet
von Jennifer Shaw Wolf

Bewertet mit 4.5 Sternen

Allie geht mit dem beliebtesten Jungen der Schule: Trip. Doch es hat nicht nur Vorteile. Und das muss Allie leider selbst schmerzlich erfahren. Als Trip bei einem Verkehrsunfall tödlich verunglückt, verkriecht sie sich wochenlang in ihrem Schneckenhaus und kann und will sich an den Unfallhergang nicht erinnern. Zu schmerzhaft lastet alles auf ihren Schultern. Doch es ist auch ein wenig Angst dabei. Sie ist noch nicht bereit, in das Hier und Jetzt zurückzukehren. Als sie endlich wieder in die Schule geht, wird dort ständig getuschelt und in der Stadt folgen ihr verstohlene Blicke. Was ist wirklich in der Unfallnacht passiert? Die Gerüchteküche brodelt. Nur ihr Zwillingsbruder Andrew und ihr einstiger bester und einziger Freund; Blake, den sie wegen Trip links liegen gelassen hat stehen zu ihr. Als Allie dann noch verfolgt wird und in ihrem Spint Zettel mit Trips Handschrift findet, bekommt sie es mit der Angst zu tun. Außerdem kommen so langsam Erinnerungsfetzen, Erinnerung daran, dass Trip sie häufig geschlagen und gedemütigt hat und ihr anschließend teure Geschenke als Entschuldigung machte. Doch das kann und will sie niemandem erzählen. Und wer würde ihr auch glauben? Kann Allie rekonstruieren, was wirklich am Tag des Unfalls passiert ist?

 

Die Autorin Jennifer Shaw Wolf hat mit diesem Jugend-Thriller ein richtig gutes Erstlingswerk geschrieben. Laut Klappentext eine Mischung aus Romanze, Mystery und dem Portrait von Schuld und Befreiung. Diese Beschreibung ist durchaus passend.

Die Charaktere werden sehr gut dargestellt und man kann sich gut in die Personen hinein versetzen und sie verstehen. Es gibt sympathische Charaktere, wie zum Beispiel Blakes Großmutter oder die ausgeflippte Cathlien. Andere Charaktere wie Trip und sein Vater Mister Phillips sind dagegen so etwas wie Anti-Helden. Männer, die doch sehr unsympathisch und erschreckend sind. Auch der Spannungsbogen ist gekonnt aufgebaut, der Leser hat Raum für eigene Überlegungen und Spekulationen.

Der Schreibstil des Buches ist sehr flüssig und passend für die Zielgruppe verfasst. Die Länge der Kapitel wurde gut gewählt. Das Cover des Buches ist eher schlicht gehalten und der Titel selbst regt zum Nachdenken an und verrät seinerseits auch nicht alles.

Insgesamt ist „Wo die Liebe tötet“ ein sehr interessantes und spannendes Buch, das ich gerne und mit gutem Gewissen weiterempfehlen kann; nicht nur an Jugendliche!