Rezension

Wieder mal ein grandioser historischer Roman aus der Feder von Sabrina Qunaj

Der Ritter der Könige - Sabrina Qunaj

Der Ritter der Könige
von Sabrina Qunaj

Mit „Der Ritter der Könige“ entführt uns die Autorin Sabrina Qunaj nun schon zum dritten Mal in die Welt der Geraldines. Erschienen ist der Roman Mitte Februar 2016 im Goldmann-Verlag. Auch wenn man die Vorgängerbände nicht gelesen hat, kann man diesen Roman lesen, denn es handelt sich um eine eigenständige Geschichte. 

Wales im 12. Jahrhundert: Maurice de Prendergast wächst im Haushalt des Constable of Pembroke, eines Geraldine, auf. Dort wird er gemeinsam mit Meilyr FitzHenry und Richard de Clare, dem Sohn des Earl of Pembroke, zum Ritter ausgebildet. Schnell entsteht eine tiefe Freundschaft zwischen Maurice und Richard. An Richards Seite macht er sich im englischen Bürgerkrieg verdient und spielt eine wichtige Rolle bei der Eroberung Irlands. Doch ihre Freundschaft soll noch auf eine harte Probe gestellt werden. 

In ihrem dritten Geraldine-Roman lässt uns Sabrina Qunaj erstmals am Schicksal eines männlichen Hauptprotagonisten teilhaben. Genau wie in den Vorgängerbänden gelingt ihr dies wieder grandios.
Ich war von Anfang an in der Geschichte drin und habe sehr mit den Personen im Buch mitgefiebert. Auch die Nebencharaktere sind liebevoll gezeichnet und einige davon wachsen einem schnell ans Herz. Natürlich gibt es aber auch Personen, die man nicht mag und an deren Seite man sich mit Maurice zusammen unwohl fühlen kann. 
Der Roman hatte wirklich eine ganze Fülle an Gefühlen zu bieten: Liebe, freundschaftliche Verbundenheit, Loyalität, Treue, Schmerz, Verlust und noch vieles mehr. Ich hatte beim Lesen die ganze Zeit einen Film im Kopf und konnte mir bei dem bildhaften und flüssigem Schreibstil alles sehr gut vorstellen. 
Besonders erwähnen möchte ich hier auch noch, wie geschickt die Autorin die schwierigen Verwandtschaftsverhältnisse in den Text eingebaut hat. Von dem umfangreichen Personenverzeichnis und den Stammbäumen am Anfang des Buches sollte man sich also nicht abschrecken lassen. 
Für mich auch ein großer Pluspunkt dieser Autorin ist es, das wieder mal ein großer Teil, der im Personenverzeichnis aufgelisteten Personen, historisch belegt ist. Auch die Hauptperson ist wie schon in den vorherigen Bänden historisch belegt. Dies finde ich eine große Stärke der Autorin. Auch wenn ich ein wenig traurig war im Nachwort zu lesen, dass eigentlich recht wenig über das Leben der Hauptperson bekannt ist und somit natürlich auch einiges dazu erfunden worden ist. Denn alles in dem Buch ist so lebendig beschrieben, dass man sich kaum vorstellen kann, dass es anders abgelaufen sein könnte. 
Ich habe dieses Buch in einer gemeinsamen Leserunde mit der Autorin gelesen, wo man erst recht gemerkt hat, wie viel Herzblut in diesem Roman steckt. Aber die ausführliche und umfangreiche Recherche merkt man dem Buch auch so in jeder Zeile an. 
Für mich steht nach dem dritten sehr guten historischen Roman in Folge auf jeden Fall fest, dass auch jeder weitere historische Roman gekauft wird. 

Fazit: Ein historischer Roman so wie ich ihn mir wünsche. Spannend, mitreißend und gut recherchiert. Eine klare Leseempfehlung von mir (insbesondere für Leser, die auch Rebecca Gablé gerne mögen ;) )