Rezension

Wichtiges Thema, dem aber viel zu wenig Seiten zugewiesen wurden...

Wir sind unsichtbar - Maike Stein

Wir sind unsichtbar
von Maike Stein

Bewertet mit 4 Sternen

Daraus, dass Valeska lesbisch ist, macht sie kein Geheimnis. Ihre Familie und Freunde wissen davon und die meisten haben damit auch kein Problem. Nur Leskas Mutter tut sich schwer damit, die Homosexualität ihrer Tochter zu akzeptieren.
Leska fehlt nur noch eines zum vollkommenen Glück: Eine Freundin, doch das sagt sich leichter, als es ist.
Auf einer Party kommt es während eines Spieles zu einem Kuss zwischen Leska und Inken. Beide lässt der Kuss nicht mehr los und die beiden Treffen sich in den nächsten Tagen öfters.
Doch Inken möchte die Beziehung zwischen Leska und ihr verbergen, keiner soll mitbekommen, dass die beiden zusammen sind. Doch warum? Was ist Inken passiert, dass sie solche Angst vor dem Bekanntgeben ihrer Beziehung hat?

Liebesromane sind unter Jugendbüchern ja nicht selten, aber Liebesromane, in denen die Protagonisten homosexuell sind, findet man nicht so häufig. Dabei ist auch eine solche Beziehung doch eigentlich ganz normal, oder etwa nicht?
In "Wir sind unsichtbar" von Maike Stein wird genau diese Thematik behandelt.

Der Schreistil der Autorin ist flüssig und äußerst typisch für ein Jugendbuch. Auf Grund der geringen Seitenanzahl (192) ist man sehr schnell mit dem Buch durch, allerdings ist es auch genau die Anzahl der Seiten, die mich (und auch schon meine Vorredner) etwas gestört hat. Gerade das Ende ist einfach viel zu kurz und mit zu wenig Details. Ich denke, 50-100 Seiten mehr hätten dem Buch sehr gut getan.
So passieren einfach alle Handlungen sehr schnell hintereinander und werden teilweise einfach nur kurz angeschnitten.

Was ich durchaus loben kann, ist die Aufmachung des Buches. Es wird immer zwischen Leskas Blog, normalem Fließtext und einigen Gedanken am Ende eines jeden Kapitels gewechselt. Das gefällt mir sehr gut, da man so auch ein wenig andere Perspektiven der Geschichte miterleben kann.

Ich kann das Buch nur empfehlen, es ist einfach eine Thematik, bei der ich der Meinung bin, dass sich jeder mal ein wenig damit befassen sollte. Schon allein damit man nicht andere Menschen einfach auf Grund von Vorurteilen über einen Kamm scherrt.
Besonders für Jugendliche, die dieses Thema interessiert oder die selbst "betroffen" sind, ist dieses Buch meiner Meinung nach sehr gut geeignet.
Aber ich finde es sehr schade, dass dem Verlag diese Thematik nur knapp 200 Seiten wert ist. Daher bekommt das Buch von mir nur 4/5 Sterne.