Rezension

Wenn das Leben vorbei ist

Mein Leben als Tatortreiniger -

Mein Leben als Tatortreiniger
von Kathrin Hanke

Bewertet mit 5 Sternen

Deutschlands erster Tatortreiniger berichtet. Wie kam er auf die Idee zu dieser Arbeit, wie wurde sie vorbereitet, was hat er erlebt. Ein ernstes Thema, hier in lockerem Plauderton unterbreitet.  Obwohl manchmal flapsig, spürt man den Respekt, den Dirk Plähn den Toten gegenüber wahrt. Den Ekel, den man angesichts der Tatortfunde empfinden könnte, lässt er für sich ganz professionell nicht zu. Egal, ob es sich um Leichenwohnungen oder durch Ratten versiffte Räume handelt, sie werden gründlichst - bis hin zum Boden abtragen - gereinigt, entrümpelt ( ja, auch Sofa zerlegen gehört dazu), und keimfrei sauber gemacht. Bizarre Auffindesituationen, vernachlässigte Behausungen, Einsamkeit verratende Einsatzorte erfordern ein hohes Maß an Selbstbeherrschung. Das alles wird anschaulich vom Autorenduo dargelegt. Sogar mitunter sehr unterhaltsam, trotz des wahrlich unlustigen Sujets. 

Kein Job für mich, im Sommer gleich gar nicht! Aber gut, dass es ekelresistente und gründliche Tatortreiniger wie Dirk Plähn gibt. 

Sehr interessant, nachdenklich machender Bericht, eindeutige Leseempfehlung. .