Rezension

Weniger Spannung als erwartet

Die Ernte des Bösen - Robert Galbraith

Die Ernte des Bösen
von Robert Galbraith

Klappentext:

Nachdem Robin Ellacott ein mysteriöses Paket in Empfang genommen hat, muss sie zu ihrem Entsetzen feststellen, dass es ein abgetrenntes Frauenbein enthält. Ihr Chef, der private Ermittler Cormoran Strike, ist ebenfalls beunruhigt, jedoch kaum überrascht. Gleich vier Menschen aus seiner eigenen Vergangenheit fallen ihm ein, denen er eine solche Tat zutrauen würde – und Strike weiß, dass jeder von ihnen zu skrupelloser, unaussprechlicher Grausamkeit fähig ist.

Während die Polizei sich auf den einen Verdächtigen konzentriert, der für Strike immer weniger als Täter infrage kommt, nehmen er und Robin die Dinge selbst in die Hand und wagen sich vor in die düsteren und verstörenden Welten der drei anderen Männer. Doch als weitere erschreckende Vorfälle London erschüttern, gerät das Ermittlerduo selbst mehr und mehr in Bedrängnis …

Meine Meinung:

Robert Galbraith ist das Pseudonym von J.K. Rowling, deren Harry-Potter-Romane ich absolut liebe. Umso gespannter war ich, meinen ersten Krimi von ihr zu lesen.

„Die Ernte des Bösen“ ist der 3. Band der Reihe um Cormoran Strike, aber mein erster. Die beiden vorherigen Bände habe ich nicht gelesen, ich hatte aber nie das Gefühl, dadurch einen Nachteil zu haben. Der Schreibstil der Autorin ist gewohnt angenehm und man kommt immer schnell voran.

Cormoran und Robin sind mir im Großen und Ganzen ein sympathisches Team, obwohl ich bei Robin ein-, zweimal  gestutzt habe, weil ich sie nicht logisch fand. Das hört sich seltsam an, aber ich möchte ja nichts verraten.

Die sich hinziehenden Ermittlungsarbeiten mögen der Realität entsprechen, machen aber leider kurz aufkommende Spannung schnell zunichte. Es geht lange nicht voran, dafür erfährt man viel Interessantes aus der Vergangenheit von Cormoran, Robin und dem ein oder anderen Verdächtigen. Kurze Abschnitte aus Sicht des Mörders geben Einblicke, die zudem sehr eindrucksvoll sind, aber nicht zu viel verraten. Die im Klappentext erwähnte Bedrängnis, in die das Duo mehr und mehr gerät, ist nicht wirklich oft zu spüren. Da hatte ich mehr erwartet.

Die Auflösung des Falls war für mich überraschend, aber ziemlich schnell abgehandelt.

Trotz fehlender Spannung habe ich das Buch im Rahmen einer Leserunde gerne gelesen, was mich etwas wundert, weil fehlende Spannung eigentlich meinen Lesespaß erheblich beeinträchtigt.

Fazit:

Ich kann nur bedingt eine Leseempfehlung aussprechen: wem die Ermittlungsarbeit und Charaktere wichtiger sind als Spannung, ist bei „Die Erne des Bösen“ gut aufgehoben