Rezension

Wenig gelungener zweiter Band

SchattenWolf - Nané Lénard

SchattenWolf
von Nané Lénard

Bewertet mit 2 Sternen

 Wolf Hetzer bekommt es dieses Mal mit Frauenmorden zu tun, die Leichen werden ganz in der Nähe seines Hauses gefunden. Im Wald scheint sich in der Nacht zudem eine merkwürdige Gestalt herumzutreiben …

Wie schon im ersten Band „Schattenhaut“ lässt Nané Lénard ihren Ermittler auch dieses Mal wieder in einem eher außergewöhnlichen Fall ermitteln. Man muss den ersten Band nicht gelesen haben, da es aber Querverweise gibt, hat man ein bisschen mehr vom Roman, wenn man den Vorgänger kennt.

Der Schreibstil wirkt zunächst fast poetisch, entpuppt sich aber als zunehmend holprig. Gut gefallen mir die kurzen, teilweise sehr kurzen Kapitel, die zum Immer-weiter-Lesen anregen. Erzählt wird aus mehreren Perspektiven, allerdings werden am Ende nicht alle Storylines miteinander verknüpft, einige Stränge enden blind, man erfährt auch nichts weiter über diejenigen. Nicht alle haben mit dem eigentlichen Fall zu tun und wären entbehrlich, wirken dadurch ein bisschen wie Effekthascherei und sollen wohl den Leser in die Irre führen. Dagegen hätte ich nichts, würden sie wenigstens ordentlich zu Ende gebracht. Das Ganze wirkt überladen, die Autorin hat einfach zu viel hineingepackt.

Erzählt wird recht emotionslos, die Dialoge sind allesamt banal, ebenso das dargestellte Privatleben der Ermittler. Die tatsächliche Ermittlungsarbeit rückt sehr in den Hintergrund. Hin und wieder erscheint mir die Begriffswahl sehr merkwürdig, wird vom Sexualtrieb gesprochen heißt es hier z. B. „Druck auf dem Ventil“. Insgesamt gibt es auch sehr viele (unnötige) Wiederholungen.

Die Charaktere bleiben größtenteils oberflächlich und sind fast alle wenig sympathisch, sie erreichen mich nicht, lediglich Wolf Hetzer und vor allem Moni kommen mir näher. Die Handlung ist insgesamt etwas verworren, die Auflösung wird nicht logisch herbei geführt und auch nicht stimmig begründet. Wie fast in jedem Krimi, und daher überhaupt nicht spannend, gerät auch hier wieder eine dem Ermittler nahe stehende Person in Gefahr, mich nervt und ermüdet das meistens nur noch, ich wünschte wirklich, Autoren und Verlage würden das endlich sein lassen, zumal, wenn es wie hier, einfach nur lächerlich wirkt.

Der erste Band, den ich vor einigen Jahren gelesen habe, hat mir noch ganz gut gefallen, dieser hier so gar nicht. Da ich „Schattengift“, den dritten Band schon hier liegen habe, gebe ich der Autorin aber noch eine Chance. Für „Schattenwolf“ kann ich leider keine Empfehlung aussprechen.