Rezension

Wenig gehaltvoll, aber schön illustriert

In die Wildnis - Jon Krakauer

In die Wildnis
von Jon Krakauer

Zur Info vorab: Ich habe nicht die Originalausgabe, sondern die Veröffentlichung der Büchergilde Gutenberg mit den Illustrationen von Christian Schneider gelesen. Diese Information ist deshalb wichtig, weil das Buch durch die illustrationen viel mehr von außen erwarten lässt, als dann zwischen den Buchdeckeln inhaltlich zu finden ist.

Krakauer schildert im Vorwort, dass das Buch aus einer Reportage für das Magazin "Outside" kurz nach Auffinden der Leiche des Amateur-Alaska-Abenteurers Christopher McCandless in 1992 entstanden sei. Diese Reportage sei gut angekommen, sodass er ein buch daraus gemacht habe (kurz zusammengefasst). Und genau das ist hier geschehen: Krakauer bläst einen Artikel auf Buchlänge auf und tut dies durch einfallslose Erzählungen, langweilige Anekdoten und ohne jeden literarischen Anspruch. Thematisch war der fünseitige Artikel sicherlich sehr gut gelungen, als Buch ist das Ganze jedoch definitiv "zu dünn". Warum in Anführungszeichen? Weil Das Buch (in meiner Ausgabe) mit seinen 340 Seiten defintiv ermüdend "zu lang" geworden ist. Allein die tollen Illustrationen von Schneider, welche so auch entweder in einem Naturkundebuch für Alaska oder einem Jack London Roman hätten erscheinen können, lassen Bilder dieser beeindruckenden Landschaft im Geiste des Lesers entstehen. Der Autor selbst schafft dies leider gar nicht.

Insgesamt ein unausgegorenes Buch, was man sich auch ersparen kann. Lieber gleich Jack London lesen. Und so schön die Illustrationen in der Büchergilde-Ausgabe auch sind, einen Kauf dieser Ausgabe lohnt sich allein deshalb trotzdem nicht.