Rezension

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Wehe wenn sie losgelassen...

Mein Mann, der Rentner, und dieses Internet - Rosa Schmidt

Mein Mann, der Rentner, und dieses Internet
von Rosa Schmidt

Bewertet mit 5 Sternen

Wenn zwei Rentner, bzw. nur einer das World Wide Web mit allen seinen Möglichkeiten entdeckt - und dabei auch noch Spass hat...

Rosa und Günther, zwei wundervoll beschriebene Rentner, die im ersten Jahr ihres Ruhestandes in ein tiefes Loch gefallen sind und nicht so recht wussten, was sie mit ihrer neu gewonnenen Zeit anfangen sollten. Im zweiten Ruhestandsjahr setzte der Freizeitstress ein, sie besuchten Kurse, reisten und machten all die Dinge, für die vorher einfach keine Zeit war. Und nun? Was kommt nun? 
Das Schicksal nimmt seinen Lauf, als ihre Tochter ihnen ein "Tablett" schenkt und Günther sich mit dem neuen Medium Internet beschäftigt - sehr zum Leidwesen seiner Ehefrau. 
Es werden herrliche Szenen beschrieben, wie zum Beispiel Günther im Garten mit dem Tablet steht und Flugzeuge via App beobachtet oder er sich beim Computer-Club anmeldet und sich eine virtuelle Spedition zulegt und Stunden vor dem PC in seinem Arbeitszimmer verbringt. Neue Geräte und Zubehör müssen laut Günther unbedingt angeschafft werden und bald ist er mit dem Paketboten schon auf Du und Du.
Eine herrliche, kurzweilige Geschichte, die man mit einem Augenzwinkern lesen sollte. Mir hat sie jedenfalls den Urlaub am Strand versüsst und ich konnte an vielen Stellen lachen (manchmal auch laut, da haben die anderen Menschen schon komisch geguckt).
Was mich auch sehr angesprochen hat, war der Tagebuchstil in dem der Roman geschrieben wurde. So hatten die Gedanken und Gefühle von Rosa mehr Authentizität.
Alles in allem hat es mir sehr gut gefallen und bekommt von mir eine klare Leseempfehlung - auch für Nicht- oder Nochnichtrentner!