Rezension

Was, wenn das Böse tatsächlich im Wald wohnt ?

Das Flüstern des Totenwaldes (Thriller) -

Das Flüstern des Totenwaldes (Thriller)
von Gunnar Schwarz

Bewertet mit 5 Sternen

Gerade ist auf außer einer Brandserie  nicht viel los im Polizeipräsidium. Eine gute Gelegenheit für den IT - ler Boris sich für ein paar Tage in den Urlaub zu verabschieden. Die jährliche Wandertour mit ehemaligen Studienkollegen steht an. Ziel ist der Grundländer Forst, über den es viele Horrorgeschichten gibt. Noch machen alle Witze darüber, nicht ahnend, dass dort tatsächlich das Böse lauert. Zuerst wird nur eine Frau vermisst. Dann gibt es eine übel zugerichtet Leiche. Zum Entsetzen des Ermittlerduos Henning und Lena stellt sich heraus, dass sie zu Boris Wandergruppe gehörte. Und Boris ist nicht erreichbar !Henning und Lena machen sich auf nach Radelshausen, ein Kaff am Rande des Grundländer Forsts. Hier kennt jeder jeden . Auch einen Serienmörder ?

Ich bin ein Fan des Autors, weil seine Bücher einfach unfassbar fesselnd sind. Auch dieses Mal spielt er gekonnt mit meinen Ängsten und gibt meiner Phantasie, die Möglichkeit, sich verschiedene Schreckensszenarien auszumalen. Nur um dann zu beweisen, dass er es noch besser kann.

Henning und Lena sind ein eingespieltes Team. Sie verstehen sich blind und arbeiten fokussiert. Ich fand sie sympathisch und realistisch dargestellt. Was den Fall besonders macht, ein Freund und Kollege scheint in Gefahr und der Täter handelt sehr grausam.

Der Thriller hat zwei Handlungsstränge. Ich begleite die beiden Ermittler bei ihren Nachforschungen, habe teil an ihrem Vermutungen und auch ihrem persönlichen Empfinden. Der andere gehört Boris und seiner Freundesgruppe. Ich erlebe wie aus einer geplanten Auszeit ein Horrortrip wird. Wie aus  harmlosen Erklärungsversuchen und Tatendrang Hoffnungslosigkeit und Resignation wird. Das Geschehen hier war packend, da auch ich im Ungewissen war, was geschieht und hinter jedem Baum der Mörder lauern konnte, und zudem emotional belastend. Ein weiteres Spannungselement ergab sich, weil ich mehr als Henning und Lena wusste und entsetzt war, wenn sie in die falsche Richtung gingen und so Zeit verloren. Des weiteren gab es Kapitel, in denen der Täter  agierte. Ich war schockiert von seiner Brutalität. Das hat sich auch am Ende nicht geändert. Obwohl seine Motive dazu geeignet waren, auch Mitleid zu erregen, konnte und wollte ich es nicht empfinden.

Mein Fazit : ein gelungener Thriller, der an den Nerven zerrt.