Rezension

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Was ist der Preis des Friedens?

Soldierboy
von Joe Haldeman

Im Jahr 2043 befindet sich die Allianz der Industriestaaten im Krieg mit den Ngumi, Rebellen aus der Dritten Welt, die auch teilhaben wollen am Wohlfahrtsstaat und seinen Errungenschaften. Vor allem wollen sie die „Nanoschmieden“ haben, Maschinen, mit denen man alles herstellen kann, wenn man nur die Rohstoffe dafür hat. Verteidigt wird die Allianz von sogenannten „Soldierboys“, Kampfrobotern, die von Operatoren mental gesteuert werden. Julian Class ist einer davon, wenn auch nicht freiwillig, denn er absolviert seinen Wehrdienst. Und ohne es zu wissen, ist er bald mitten drinnen in einer weltweiten Verschwörung, einem Plan, den Frieden für immer zu sichern und Bemühungen, das Ende der Welt aufzuhalten …

Es ist nicht leicht für mich, über dieses Buch eine Rezension zu schreiben, zu sehr beschäftigt mich der Inhalt noch. Haldeman zeichnet in seinem Buch ein zunächst erstrebenswertes Ziel: die Befriedung der menschlichen Rasse. Doch je länger ich darüber nachdenke und je mehr in dem Roman passiert, desto entsetzter lässt mich diese Lösung zurück. Die Kritik, die in diesem Buch steckt, ist laut und deutlich.

Vor allem gefällt mir der Schreibstil, sachlich, nüchtern, trocken. Es ist kein blumiger Stil oder ausschmückend, aber gerade durch seine Kargheit und den Perspektivwechseln hebt er die Geschichte hervor. „Soldierboy“ braucht keine weitschweifigen Beschreibungen, um zu beeindrucken und zum Nachdenken anzuregen. Zeitlich gesehen spielt dieser Band nach „Der ewige Krieg“, allerdings ist es nicht notwendig, diesen im Vorfeld gelesen zu haben.

Schließlich muss ich aber noch auf den Text eingehen. Eigentlich rezensiere ich immer den Inhalt eines Buches und nicht seine Aufmachung, aber hier muss ich eine Ausnahme machen. Es kommt mir nämlich vor, als hätte es bei dieser Ausgabe kein Lektorat gegeben. Überall wimmelt es von Tipp- oder Formatierungsfehlern. Mitten im Satz gibt es Absätze, Wörter werden zusammengeschrieben ohne Leerzeichen etc. So etwas finde ich extrem ärgerlich, auch wenn ich dieses Buch nicht gekauft, sondern im Zuge einer Leserunde bekommen habe. Ich mag den Mantikore Verlag wirklich, aber ein Buch mit solchen Fehlern herauszubringen wirft leider kein gutes Licht auf einen Verlag. Da der Autor aber nichts dafür kann, werde ich hierfür keinen Stern abziehen, auch wenn ich es überlegt habe.

„Soldierboy“ zeichnet eine Zukunft, die einen bitteren Nachgeschmack zurücklässt und den Leser zum Nachdenken animiert. Mich hat dieses Buch begeistert und nicht so schnell wieder losgelassen.