Rezension

Was bleibt von einem fiktiven Amerika nach einem Atomschlag – Demokratie – Gleichheit!

Das Neue Amerika -

Das Neue Amerika
von Frank Queisser

Bewertet mit 5 Sternen

Real wirkend, spannend und lesenswert.

Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, man bleibt dran, will wissen wie es weiter geht und der Spannungsbogen steigt kontinuierlich.

Das Cover zeigt zwei überlagerte Bilder, einmal eine Art Flagge (rot-weiß gestreift) die aber weniger Sterne als heute zeigt (es gibt die meisten Bundesstaaten der USA nicht mehr) und einen Atompilz in dunklen Farben gehalten, an seinem Fuß sind Soldaten mit der amerikanischen Flagge zu sehen. In großer weißer beherrschender Schrift ist der Titel des Romans zu lesen.

Im Roman sind auch farbige Karten und Hinweise in Form von Zeitungsartikel und Werbung vorhanden, dies das ganze Paket noch mehr greifbarer machen und abrunden.

Fazit:
Um diesen Roman zu Lesen, muss man nicht den Vorgängerband „Operation Grüner Kobold“ kennen, es gibt zu Anfang eine wunderbare Zusammenfassung der vorherigen Ereignisse und ich konnte mich anhand dessen gut in dem Roman und den Geschehnissen zurechtfinden.

Der Roman beginnt, wo der Vorgänger endete, am 2.November 2025, ein Tag der fast unsere ganze Welt änderte. Denn eine rechtsradikale Gruppe, die American White Natives hatten mit ihrem Plan Erfolg und stürzten die USA durch einen verheerenden Atomkrieg gegen China in eine neue Welt in der Anarchie und Chaos vorherrschen. Aus der Asche erhebt sich wie ein Phönix eine neues Amerika. Die von Präsident Warren aufgestellte Miliz "NAPD - New American Police Departement" geling die verbliebenen große Städte sowie bewohnbare Gebiete unter ihre Kontrolle zu bekommen. 

Brooklyn, eine junge afroamerikanische Frau, versucht unterdessen sich in den Wirren der neuen Nation zurechtzufinden. Da ihre alte Heimat New York vollständig zerstört wurde und inmitten einer "heißen Zone" liegt, führt sie der Weg in die neue Hauptstadt Indianapolis - doch die Chance auf ein besseres Leben entpuppt sich bald als Albtraum, denn die neue Zeit hat eine neue Art der Rassendiskriminierung aufflammen lassen. 

Viele Charaktere haben den weg aus dem ersten Band in diesen gefunden, zusätzlich lernen wir neue Personen und ihre Schicksale kennen. Allen voran Meredith Johnson, die eine Teil der Ereignisse in Tagebuchform festhält (im Buch sind sie in Handschriftlicher Form wie ein Tagebuch zu sehen).

Viele verschieden Handlungsstränge führen im Laufe der Zeit zusammen, sie bauen eine dunkle unheimliche und angstmachende Atmosphäre auf – Spannung ist garantiert. Ein gelungener Roman der mit spannenden Wendungen, unheimlichen Entwicklungen und wunderbaren Charakteren / Protagonisten aufwartet. 

Damit entwirft sich ein nachdenklich machendes mögliches Zukunftsbild das wir als freidenkende und demokratisch erlebende Menschen nicht erleben wollen. Es zeigt, wie schnell demokratische Strukturen mit Hilfe von Unterdrückung, Rassismus und Gewalt ausgehebelt und ins Gegenteil verkehrt werden können – ein nicht zu wünschendes Szenario.

Von mir 5 Sterne für das spannende und angstmachende Leseerlebnis.