Rezension

Vorurteile

different boys - Folge 1 - Norman Stark

different boys - Folge 1
von Norman Stark

Die Geschichte um die beiden schwulen Zwillinge Colin und Tom, sowie deren Mutter Ela, die ein einschlägiges Szenelokal in Köln betreibt, hat mich ein wenig an "Queer as Folk" erinnert.
Zur Abwechslung kam dann noch die jüngere Schwester Lisa ins Spiel, die mit Horst einen homophoben, kleinbürgerlichen Ehemann in die einstmals glückliche Familie gebracht hat, der durch sein Verhalten versucht, die Schwester vom Rest der Familie fern zu halten.
Hörte sich nicht so schlecht an. Leider muss ich nach der Lektüre des Buches sagen, dass ich finde, dass hier mehr hätte draus werden können. Für mich funktioniert diese seichte Unterhaltung zwar möglicherweise in Soap- aber leider nicht in Buchform. Dafür war mir die Story um die "ungleichen" Zwillinge (der eine immer nur auf der Suche nach dem nächsten sexuellen Abenteuer und der andere auf der Suche nach "Mr. Right") dann definitiv zu sexlastig.
Auch finde ich, dass sich die "Unterschiede" zwischen den beiden dann doch arg in Grenzen hielten. Der eine von beiden hat nur eben gar keine Gelegenheit ausgelassen, während der andere nicht so viele Möglichkeiten hatte. Letzten Endes ging es beiden jedoch immer nur um den Sex.
Das Büchlein lässt sich zwar flott und flüssig lesen, für meinen Geschmack ist aber leider alles zu sehr aufs eine fixiert und zu oberflächlich. Ich hätte mir gewünscht, dass hier die Möglichkeit besteht, auch mal über ernste Themen, die Schwule (und Lesben) beschäftigen gesprochen wird. So fand ich den Ansatz mit "Horst" schon mal nicht schlecht. Aber irgendwie kamen alle anderen Handlungsstränge bzw. Ideen zu kurz.