Rezension

Von PISA, der Geschichte des Lesens und neuen Ideen

Texte lesen - Christine Garbe, Karl Holle, Tatjana Jesch

Texte lesen
von Christine Garbe Karl Holle Tatjana Jesch

Bewertet mit 5 Sternen

Die PISA-Studie war damals ein Schock, doch die Revolution des Deutsch-Unterrichts blieb aus. In diesem Buch werden Ursachen und Auswirkungen der Leseinkompetenz explizit dargelegt. Und es werden Gegenmaßnahmen genannt. Wie kann man den Unterricht intere4ssanter machen? Wie kann man auch gefährdete Kinder zum Lesen verführen? Was kann man tun, um Haupt- und Sonderschülern auch Spaß an der Lektüre zu lehren?

Es geht nicht um Schuldzuweisungen oder ums Jammern, es wird keine Kanondiskussion losgetreten, keine Schundliteratur gebrandmarkt und es wird nicht der Untergang der Kultur prophezeit. Im Gegenteil. Nüchtern werden Fehlentwicklungen und –urteile aufgezeigt. Dann werden Alternativen genannt. Denkanstöße gegeben, neue Konzepte entworfen und das schulsystemübergreifend. Im Mittelpunkt steht, wie man in der Schule Spaß an der Lektüre, Lesekompetenz und Niveau vermitteln kann. Die Autoren betonen und begründen, dass es hierbei nicht um das schlichte, nostalgische Wiederbeleben einer gesellschaftlichen Kompetenz, die einfach nicht den längst überfälligen Tod erleiden will, geht; sondern dass es sich um eine existentielle Fähigkeit handelt, die auch heute noch zwischen Erfolg und Misserfolg im Leben entscheidet.

Wer dieses Buch zur Weiterbildung und Anwendung in seinem Berufsalltag liest, sollte es mit dem dazugehörigen Arbeitsbuch kombinieren, in dem ausführliche Unterrichtskonzeptionen und detaillierte Aufgabenstellungen enthalten sind. Aber auch als private Lektüre eignet sich das Buch. Es ist informativ und sehr gut geschrieben. Eine klare Leseempfehlung für alle, die mehr über den Stellenwert des Lesens, wie es Schülern heute vermittelt wird und wohin die Entwicklung geht, wissen wollen.