Rezension

Von der Vergangenheit eingeholt

Die verstummte Frau - Karin Slaughter

Die verstummte Frau
von Karin Slaughter

Wieder ermitteln Dr. Sara Linton und Will Trent gemeinsam – er als polizeilicher Ermittler und sie als Pathologin. Privat sind sie ebenfalls ein Paar. Haben aber beide so einige Probleme beim offenen Umgang miteinander und auch was die Bewältigung vergangener, bitterer Erfahrungen betrifft. So bleibt es nicht aus, dass in ihrer Beziehung die Stimmung oftmals nicht zum Besten steht.

Ja, Sara wurde vor Jahren während der Arbeit brutal vergewaltigt, kann dadurch auch keine Kinder mehr bekommen. Aber bisher hat sie Will davon nichts erzählt, obwohl die beiden heiraten wollen. Das macht sie in meinen Augen nicht sympathisch. Aber die „Minuspunkte“ macht sie allemal wieder damit wett, dass sie so starke Nerven zeigt, als sie die Gespräche mit den Opfern über deren Vergewaltigung führt.

So verzwickt wie ihre Beziehung ist auch der aktuelle Fall: eine Gefängnisrevolte mit Totem, ein Insasse, der versucht mit der Polizei einen Deal auszuhandeln und eine tote Studentin bei der Sara Übereinstimmungen mit älteren Fällen feststellt. Fälle, bei denen sie damals mit ihrem ersten, inzwischen verstorbenen, Ehemann Jeffrey Tolliver erfolglos ermittelt hatte.

Der Thriller wechselt darum auch immer zwischen den aktuellen und den vor fast 10 Jahren durchgeführten Ermittlungen. Das macht das Lesen abwechslungsreich.

Wer die Autorin kennt weiß, dass sie die Verletzungen sehr detailliert schildert. Es ist also nichts für schwache Nerven. Ich fand dieses Buch spannend und unterhaltsam und vergebe 4 Lese-Sterne.