Rezension

Viel zu viel erwartet

Owen Meany - John Irving

Owen Meany
von John Irving

Es hat zehn Jahre gedauert bis ich zu diesem Buch kam. [:uups:] Ja, so kann es gehen, wenn man so viele tolle Bücher zu lesen hat. Aber es freut mich sehr, dass ich nun dabei bin. Zu Ende habe ich es noch nicht ganz gelesen, aber ganz gleich was noch kommt, ich werde den Roman nicht mehr mögen, als jetzt. Davon bin ich überzeugt. [:)]

Ich habe bislang neun Romane von John Irving gelesen, nur zwei davon mit [:bewertung1von5:] [:bewertung1von5:] [:bewertung1von5:] Sternen bewertet. "Owen Meany" erhält von mir auch keine hohe Wertung. Ich fand einiges von John Irving besser, als Owen Meany. Meine erste Begegnung mit dem Autor war "Bis ich dich finde" - ich habe das Buch inhaliert und konnte es nicht aus der Hand legen. Unvergessliches Leseerlebnis. [:thumleft:]

Beim "Owen Meany" verhält es sich anders. Ich mochte alle Charaktere nicht, außer vielleicht Dan Needham. Ich wurde mit der Geschichte nicht warm. Es mag sein, dass ich auf der kognitiven Ebene irgendetwas nicht ganz verstanden habe, aber ich kenne mich, und in der Regel suche ich eher einen emotionalen Zugang zu den Büchern. Im Fall von "Owen Meany" hat beides nicht funktioniert. Ich mag die Geschichte nicht. [[-(]

Den Anfang erlebte ich noch als vielversprechend. Eine lebhafte Geschichte zweier Freunde, die jedoch in eine stellenweise langatmige Abhandlung über verschiedenen Themen ausartete. Meine Geduld bei der Geschichte wurde doch arg strapaziert. Erst im letzten Drittel wurde es wieder lebendiger und tragender. Ich fand, dass einige Szenen und Fakten für die Story keine relevante Rolle spielten, sodass ich diese für überflüssig halte.

Dennoch bin ich sehr froh, mir selbst von dem Roman ein Bild gemacht zu haben. [:D] Und ich freue mich auf andere Romane des Autors, zwei habe ich noch auf dem SuB. John Irving kann definitiv sehr gut erzählen. Was mir auch beim "Owen Meany" gut gefallen hat. Auch der Stellenwert einer Freundschaft in diesem Roman war für mich ein positives Erlebnis. Aber im Großen und Ganzen ein mittelmäßiger Lesegenuss. Tut mir leid für die Fans