Viel zu entdecken
Wie soll man dieses Buch beschreiben? Eine Sammlung von 15 Geschichten, wobei die kürzesten gerade mal zwei Seiten umfassen: Eine Seite Text und eine Seite Illustration. Ein Bilderbuch, bei dem die Bilder dem Text eine neue Bedeutungsebene verleihen. Ein Buch, das 2009 den Deutschen Jugendliteraturpreis in der Sparte Bilderbuch erhalten hat - doch ist das wirklich ein Buch für Kinder ab 10 Jahren, wie es der Verlag empfiehlt? Da gibt es neben Vertrautem völlig Unbekanntes, und oft kippt eins in das andere über. So beschreibt "Opas Geschichte" eine frühere Hochzeitszeremonie, bei der Braut und Bräutigam eine Reihe Aufgaben zu erfüllen haben. Die Bilder zeigen skurrile und erschreckende Landschaften. Die Aufgaben erweisen sich als unlösbar, und ein schlimmer Streit ist die Folge. Doch dann findet sich eine Überraschung... Gehört es nicht zu jeder Ehe, dass es Aufgaben gibt, dass man voll Mut und Vertrauen startet, auf Hindernisse trifft, sich streitet und wieder versöhnt und nur gemeinsam den Weg bestehen kann? Doch ob Kinder das aus dieser Geschichte herauslesen? Aber wer weiß, vielleicht liest auch nicht jeder Erwachsene die Geschichten gleich, denn es gibt keine einfache Interpretation oder eine offen verkündete Moral. So kann man sich oft mit dem Buch beschäftigen und dabei immer wieder Neues entdecken - im kurzen Text, in den genialen Bildern und im Zusammenspiel der beiden.
Der Wasserbüffel; Eric (auch als Mini-Bilderbuch einzeln erschienen); Kaputte Spielsachen; Ferner Regen; Sog; Opas Geschichte; In keinem anderen Land; Stockgestalten; Der namenlose Feiertag; Die Amnesie-Maschine; Wachsam, aber nicht beunruhigt; Totenwache; Machen Sie Ihr eigenes Haustier; Unsere Expedition; Die Nacht der geretteten Schildkröten - eigentlich müsste ich zu jeder dieser kleinen Geschichten etwas schreiben. Doch ich verzichte und überlasse dem Leser/Betrachter seine eigenen Entdeckungen.
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