Rezension

Viel verschenktes Potential

Shadow Twins. Zwischen Himmel und Hölle - Veronika Mauel

Shadow Twins. Zwischen Himmel und Hölle
von Veronika Mauel

Bewertet mit 3 Sternen

Kurzbeschreibung

 

**Double trouble**

Aus einer Großstadt aufs Land ziehen zu müssen, käme für jeden Teenager einer Strafe gleich. Aber wenn man wie Mia ein 17-jähriges Berliner Punkmädchen ist, kann die Oberpfalz nur die Hölle auf Erden sein. Mit ihren pinken Haare fällt sie jedem an ihrer neuen Schule direkt auf – und den beiden Zwillingsbrüdern Nathan und Aleksander auch direkt ins Auge. Wie gefährlich es ist, das Interesse der beiden mit Abstand bestaussehenden Jungen der Schule zu wecken, versteht Mia jedoch erst, als es schon fast zu spät ist. Denn Nathan und Aleksander sind nicht nur der Traum aller Mädchen, sondern stammen auch nicht von dieser Erde. In ihre Fänge zu gelangen, könnte Mia mehr als nur ihr Herz kosten…

(Quelle und Bildcopyright liegen bei Carlsen Impress)

 

Äußere Erscheinung

 

Das Cover ist durch den dunklen Hintergrund mit den Schatten der beiden Jungs, der schwarzen Kleidung von Mia und dem eher düsteren Look am Anfang ein wenig abschreckend. Nur die grellpinken Haare der Protagonistin stechen hervor, aber es ist kein Cover, was mich wirklich auf den ersten Blick anspricht.

 

Meine Meinung

 

Der Schreibstil der Autorin ist zwar schön detailliert, aber hin und wieder kamen mir die Gedankengänge der Protagonistin etwas Fehl am Platz vor. Da das Buch aus der dritten Person geschrieben ist, wirken sie manchmal einfach überflüssig und stören den Lesefluss. Den Großteil des Buches folgt man zwar Mia, aber manchmal springt die Handlung auch zu einem der Jungs. Das geschieht ohne Regelmäßigkeit und hat mich zweimal ein wenig verwirrt, aber das ist kein großes Manko.

 

Die Handlung ist da eine eher verzwicktere Sache: Es geht um Mia, die von Berlin in ein kleines Kaff zieht und sich gegen das Barbie-Image, was ihre Eltern ihr aufdrücken wollen, wehrt. (Daher die rosa Haare.) Sie geht dort auf eine neue Schule, wo sie die Zwillinge Le Vrai kennenlernt, sie aber absolut nicht ausstehen kann. Viel Schule ist allerdings nicht, da die ganze Schule aufgrund der psychisch schlechten Verfassung einer Schülerin eine Woche eher in die Sommerferien geht. In einem Sommercamp und der Zeit danach erfährt Mia immer mehr über die Zwillinge und was sie mit den Mädchen, die erst verschwinden und dann in psychisch labiler Verfassung gefunden werden, zu tun haben …

 

Die Idee hat durchaus etwas, denn die beiden Jungs sind die Söhne des Teufels höchst persönlich, aber mal ehrlich: Solche Dreiecksgeschichten gibt es zu Hauf und diese hier ist nicht sonderlich gut umgesetzt, wie ich zugeben muss. Während Mia am Anfang noch von nichts einen Schimmer hat, geht es mir am Ende ein wenig zu schnell und nun ja, kurz gesagt: Viel verschenktes Potential.

 

Mia, als Protagonistin, hat sich für meinen Geschmack etwas zu sehr wie ein trotziges Mädchen verhalten, dass mal wieder keinen Nachtisch bekommen hat. Die ganze Zeit meckert sie an allem rum und irgendwann wollte ich sie nur noch schlagen. Hätte vielleicht was gebracht.

 

Aleksander, hingegen, mochte ich auf der Stelle. Obwohl auch an ihm ein Badboy-Image haftet, kommt schnell rüber, dass er auch anders kann, auch wenn ihm das selbst noch nicht klar ist. Liebevoll und mit ausgeprägtem Beschützerinstinkt hat er sich in mein Herz gemogelt und hat meine Meinung von diesem Buch etwas gepusht.

 

Fazit

 

Klasse Idee, aber die Umsetzung hat meine Erwartungen leider nicht ganz erfüllen können. Der tolle Protagonist macht wett, dass die Protagonistin unsympathisch ist, wie sonst was. Mit einem zugedrückten Auge kommt Shadow Twins bei mir auf 3 Schmetterlinge.

 

Bewertung

 

3/5