Rezension

Verschenkt sein Potential

Lost in you. Verlockendes Geheimnis - Jodi Ellen Malpas

Lost in you. Verlockendes Geheimnis
von Jodi Ellen Malpas

Bewertet mit 2 Sternen

Inhalt:

Die 26-jährige, zurückhaltende Innendesignerin Ava O’Shea ist nicht gerade begeistert von ihrem neuesten Auftrag. Das Herrenhaus, dessen Räume sie gestalten soll, stellt sie sich langweilig vor und den Besitzer als älteren, untersetzten Gentleman. Doch Jesse Ward, der Lord des imposanten „Manor“, entpuppt sich als jung, ungemein attraktiv und entwaffnend selbstbewusst. Zwischen den beiden herrscht sofort eine prickelnde Spannung. Ava allerdings schreckt vor einer Affäre zurück, denn Jesse ist nicht nur ein zügelloser Playboy, sondern hütet auch ein dunkles Geheimnis. Doch so sehr sie sich auch gegen ihre Gefühle wehrt – der unwiderstehlich dominante Jesse zieht sie einfach unglaublich an ...

 

Meinung:

Eine neue Trilogie aus dem Hause Goldmann, die vielversprechend anfing, aber nach und nach immer mehr abbaute, bis ich nachher richtig genervt war und echt versucht war, das Buch abzubrechen.

Aber fangen wir von vorne an: Ava arbeitet als erfolgreiche Innenarchitektin und soll ein altes Herrenhaus umgestalten. Eigentlich passt es gar nicht zu ihrem Stil, trotzdem nimmt sie den Auftrag war und trifft dort auf den ungemein attraktiven und geheimnisvollen Jesse Ward, der sich als Besitzer des "Manor" entpuppt. Ava ist schockiert von der Anziehungskraft und flieht förmlich vor ihm. Doch Jesse ist gewillt, Ava nicht einfach so davon kommen zu lassen und zwingt sich ihr quasi auf.

Was die ersten 150 Seiten sich noch gut und spannend lesen ließ, fing nach und nach immer mehr an zu nerven. Ständig drängt sich Jesse Ava auf, zeitweise in bester Stalker Manier. Ava wehrt sich dagegen, um dann kurz darauf zu kapitulieren und es kommt zu heftigem Sex zwischen ihnen. Dann klärt sich Ava's Verstand wieder und sie flieht erneut vor ihm. Ein oder zweimal lässt sich das ja noch lesen, aber hier läuft es ständig so ab und ich hab jedes Mal mit den Augen rollen müssen, wenn es wieder so weit war.

Hinzu kommt noch, dass mir Jesse mit seiner aufdringlichen und nahezu brutalen Art und Weise absolut unsympathisch wurde. Er bevormundet Ava an einem Stück, versucht zwanghaft sie zu kontrollieren und ehrlich gesagt scheint er Ava als eigenständige Person mit einem Beruf nicht ernst zu nehmen. Zumindest war das mein Eindruck.

Auch Ava wurde mir nach und nach suspekt und ich konnte nicht nachvollziehen, dass sie sich das die ganze Zeit von Jesse gefallen lässt. Manchmal hätte ich die beiden am liebsten gepackt und mal kräftig durchgeschüttelt, damit sie wieder zur Besinnung kommen. Oder Jesse gerne eine geklebt für seine arrogante Art.

Man merkt schnell, dass sich die Autorin hier von Shades of Grey hat inspirieren lassen. Dabei hat sie es geschafft, dass ihre männliche Hauptperson mir genauso unsympathisch wird wie seinerzeit Christian Grey (steinigt mich, aber ich mag den Typen einfach nicht).

Der Schreibstil ist anfangs gut und flüssig, erzählt wird die Geschichte aus Avas Sicht in der Ich-Perspektive. Ein wenig verwirrt hat mich anfangs der Präsensstil, nach ein paar Seiten war ich aber drin. Die Geschichte hat durchaus Potential, leider hat die Autorin hier absolut mit dem Drama übertrieben. Weniger wäre mehr und glaubhafter gewesen. Vor allem hätten dann die Protagonisten nicht darunter gelitten. So ist das Buch letztendlich nur mäßige Unterhaltung und wer es nicht gelesen hat, hat leider auch nichts verpasst.

Absoluter Nerv Faktor war für mich auch die ständige Wiederholung in den Dialogen. Beispiel: Ava flucht, Jesse ermahnt sie, auf ihre Wortwahl zu achten. Ich konnte solche Worte nachher nicht mehr lesen, ohne sauer zu werden.

 

Fazit:

Schade, die Geschichte verschenkt ihr Potential und wird nach und nach immer nerviger und unglaubwürdiger. Die Protagonisten handeln übertrieben bis unglaubhaft, das ewige Hin und Her und die unnötigen Wiederholungen nerven auf die Dauer. Ich werde die Serie nicht weiter verfolgen.

Weil der Schreibstil und der Anfang in Ordnung waren gibt es von mir ganz knapp 2 von 5 Punkten.

(Findet meine Rezensionen auch auf meinem Blog: vanessasbuecherecke.wordpress.com)