Rezension

Verletzte Gefühle – anstrengende Charaktere& Gefühle!

Verletzte Gefühle - Monica Murphy

Verletzte Gefühle
von Monica Murphy

Bewertet mit 3 Sternen

Meinung:

Ich hatte mich schon sehr auf dieses Buch gefreut, denn die ersten beiden Teile über Drew& Fable haben mir richtig, richtig gut gefallen.

Leider habe ich relativ schnell gemerkt, dass mir dieses Buch nicht so gut gefällt, wie seine Vorgänger. Meiner Meinung nach hatte das Buch nicht wirklich einen richtigen Inhalt, es war einfach nur ein großes Hin und Her der Gefühle: Sie will weg von ihm, doch eigentlich doch nicht, er will nicht, dass sie geht, doch lässt sie ziehen. Natürlich ging es bei Drew & Fable auch überwiegend um ihre Gefühle, es gab aber trotzdem mehr Inhalt, mehr Probleme, mit denen sie sich beschäftigen mussten und Ähnliches.

Die Handlung bestand fast nur darin, dass sie sich streiten, lieben, diskutieren, aneinander vorbei reden und wieder von vorne. Sie möchte ein eigenes Leben und nicht weiter von ihm bemuttert werden, aber eigentlich möchte sie doch, dass er sie zurück hält, sagt ihm das aber nicht. Sie sendet die falschen Signale, er sendet falsche Signale. Eigentlich harmonieren sie nur wirklich beim Sex. Wenn sie aber harmonierten, konnte man das ganze Gefühlschaos mal zu Seite schieben, denn sie romantischen, sexuellen Szenen zwischen den Beiden waren prickelnd beschrieben und man konnte ihre Leidenschaft förmlich spüren. Es gab definitiv tolle Momente zwischen den Beiden, auch wenn sie ihn zum Beispiel nach Albträumen tröstet, aber diese gab es leider viel zu wenig.

Die Charaktere waren auch nicht so richtig nach meinem Geschmack.

Jen konnte ich zwar einerseits verstehen, ihren Wunsch selbstständig zu sein und nicht bei jemanden zu wohnen, der sich nur aus Schuldgefühlen um einen kümmert, während sie selber mehr von ihm will. Anderseits hat sie sich in meinen Augen echt nicht geschickt angestellt. Sie wird jedes Mal ziemlich angepisst, wenn ihr jemand vorsichtig vor Augen hält, dass sie ihr Leben noch nie selbstständig auf die Reihe bekommen hat und auch jetzt nicht wirklich ein Plan hat und schon schlecht startet. Aber Jen sieht das immer gleich als Kritik an und will gleich noch selbstständiger werden, ohne auf die Konsequenzen zu achten. Außerdem ist sie so bockig, dass sie keine Hilfe und Unterstützung annehmen will, egal wie schlecht ihre Lebensumstände sind, auch wenn sie eigentlich keine plausiblen Gründe dafür hatte. Also muss ich ehrlich gesagt sagen, dass ich sie nicht sonderlich mochte und auch nicht verstehen konnte.

Colin mochte ich vom Prinzip her schon, er ist ein guter Kerl und kümmert sich aufopferungsvoll um Jen, obwohl er immer selber von sich behauptet, egoistisch zu sein und Jen nicht zu verdienen. Nur seine ewigen Selbstvorwürfen, wegen denen er dann die Beziehung zu Jen nicht auf die Reihe bekommt, nerven mich.

Monica Murphys Schreibstil und das Wiedersehen mit altbekannten Charakteren waren allerdings kleine Highlights in dem Buch. Trotz meiner Schwierigkeiten habe ich es nämlich flüssig lesen können.

Fazit:

 Von mir bekommt dieses Buch nur 3 Sterne, ich konnte es zwar an einem Stück lesen, aber vor allem im Vergleich zu der Geschichte von Drew& Fable, konnte es mich einfach nicht mitreißen. Trotzdem bin ich auf den nächsten Teil sehr gespannt, wenn es um Fables kleinen Bruder geht.