Rezension

Verbotene Gefühle

Ein mallorquinischer Sommer - Helen Walsh

Ein mallorquinischer Sommer
von Helen Walsh

~~Jennifer - genannt Jenn - und ihr Mann Greg verbringen seit Jahren ihren Sommer in Deiá auf Mallorca. Doch in diesem Jahr ist alles anders: Jen´s 15-jähringe Stieftocher Emma kommt mit ihrem neuen Freund Nathan auf die Insel nach.
 Jenn hat Angst um ihre traute Zweisamkeit mit Greg und bald soll auch ihre Angst wahr werden: Sie fühlt sich zu Nathan hingezogen. Es beginnt ein erotisches Versteckspiel. Droht die Familie daran zu zerbrechen?

Jenn als Hauptprotagonistin ist glaubwürdig gezeichnet: Man kann regelrecht ihren inneren Kampf mit sich selbst spüren. Allerdings konnte ich manche Handlungen nicht nachvollziehen.
 Greg als Ehemann - der typische ruhige Fels in der Brandung - tut einem nur leid und fällt nicht weiter auf.
 Emma wickelt ihren Vater immer wieder um den Finger und eckt so mit Jenn an. Leider waren mir die Charaktere - bis auf Jenn - zu gewöhnlich.

Der Schreibstil war ungewöhnlich - teilweise erfrischend, aber teilweise musste ich eine Stelle auch zweimal lesen, um die Handlung nachvollziehen zu können. Gefallen haben mir die Beschreibungen der Landschaft: Ich sah mich oft auf einem Fels sitzen, auf das Meer blickend, oder konnte das Salz auf der Zunge "schmecken".

Das starke letzte Drittel des Buches hat mich dann auch wieder mit den Längen der ersten 120 Seiten versöhnt.

Leseempfehlung für alle, die Mallorca und Geschichten über verbotene Gefühle mögen.