Rezension

Unterwegs mit Etgar Keret

Die sieben guten Jahre - Etgar Keret

Die sieben guten Jahre
von Etgar Keret

Bewertet mit 5 Sternen

„In diesem Buch teilen Sie ein Eisenbahnabteil mit mir. Wenn Sie zur letzten Seite kommen, steige ich aus, und wir sehen uns vielleicht nie wieder. Aber ich hoffe, dass etwas von der siebenjährigen Reise, die mit der Geburt meines Sohnes beginnt und mit dem Tod meines Vaters endet, auch sie berührt.“

Das schreibt Etkar Keret im Nachwort seines Buches und bringt es damit auf den Punkt. Man hat eine Reise mit ihm unternommen und ihn dabei ein kleines bisschen kennengelernt. Er erzählt Episoden aus seinem Leben als Autor, als Vater, als Ehemann und auch als Sohn polnischer Juden, die nach Israel ausgewandert sind. Manche sind brüllend komisch, andere skurril, einige einfach nur klug, aber es gibt auch tragische Momente und Trauriges zu erzählen. Selbst da verliert Etkar Keret seinen Humor nicht. Dieser Mann ist unglaublich witzig und wenn Humor nicht angesagt ist, packt er den Galgenhumor aus.
Daneben bekommt man noch einen losen Eindruck vom Leben in Tel Aviv, für das man wohl eine gehörige Portion Humor gut gebrauchen kann, wenn man sich beispielsweise auf der Autobahn befindet und der Fliegeralarm ertönt, wenn Terroranschläge zum Alltag gehören und man sich davon einfach nicht verrückt machen lässt. 

„Die sieben guten Jahre“ ist ein kleines Buch, das es in sich hat. Ich habe das Gefühl, einen sehr besonderen Menschen kennengelernt zu haben, von dem ich sicher noch weitere Bücher lesen werde. Und ja, Herr Keret, ihr Buch ist wirklich unterhaltsam, aber es berührt auch sehr.