Rezension

Unglaubwürdig, langatmig, hölzern

Die gefährliche Mrs. Miller -

Die gefährliche Mrs. Miller
von Allison Dickson

Bewertet mit 2 Sternen

~~Phoebe Miller wird beobachtet. Als sie eine Affäre mit dem jungen Jake aus dem Haus gegenüber beginnt, beachtet sie das Auto mit ihrer Stalkerin nicht mehr und bringt sich damit in Gefahr…

Soweit ein Auszug aus dem Klappentext, der dafür gesorgt hat, dass das Buch auf meiner Wunschliste landet. Vorgestellt hatte ich mir hier einen seichten Thriller. Bekommen habe ich leider Enttäuschung.
Da ich aber nicht spoilern möchte, muss ich bei meiner Rezension etwas oberflächlich bleiben.

Das Buch ist in 2 Teile aufgeteilt. Teil 1 wird aus Sicht von Phoebe Miller geschrieben, in der Ich-Perspektive. Dadurch bemerkt der Leser schnell, dass Phoebe zwar auffallend ehrlich zu sich selbst ist, ansonsten konnte ich aber leider null Komma null Sympathien zu ihr aufbauen. Sie ist unsympathisch und nervig und ich war froh, als ich diesen Teil hinter mir lassen konnte.  Dazu kam, dass es in Teil 1 hauptsächlich um die Affäre mit dem Nachbarsjungen ging, was sich ziemlich in die Länge zog. Interessant waren hier nur die kurzen „Intermezzo-Kapitel“, die dann aus der Sicht der Stalkerin geschrieben waren.
Der zweite Teil ist dann aus Sicht der Stalkerin, Nadia, geschrieben. Der hat mir, zumindest was die Protagonistin angeht, besser gefallen. Hier kam wenigstens ein Hauch von Spannung auf.
Insgesamt war mir aber keine der Figuren wirklich sympathisch. Es wurden ein paar Klischees eingestreut und mir fehlten sowohl Tiefgang als auch Entwicklung sämtlicher Charaktere.

Mit dem Schreibstil der Autorin habe ich mich sehr schwergetan. Er ist sehr gewöhnungsbedürftig und die Sätze sind oft so umständlich formuliert, dass ich mich eher auf die Grammatik, als auf die Story konzentrieren konnte. Es gab viele Passagen, in denen einfach nichts passierte und oft habe ich mich gefragt, wo nun der Zusammenhang zum Klappentext besteht. Die Autorin kreist die eigentliche Story systematisch ein, ohne auf den Punkt zu kommen. Das Katz- und Mausspielen mit den Nachbarn in Teil 2 hat mir gut gefallen, ansonsten war leider alles sehr hölzern, konstruiert und leider auch extrem unglaubwürdig. Das hat mir viel Lesespaß genommen.
Letztendlich finde ich auch den Buchtitel unpassend, zumindest die deutsche Übersetzung. Hierfür kann die Autorin natürlich nichts. Da hätte ich mir eine wortwörtliche Übersetzung des Originaltitels gewünscht, der einfach sehr viel passender ist.

Insgesamt also für mich ein leider unglaubwürdiger Thriller, der wenig Überraschungen und noch weniger Spannung bereithält und der einfach zu „gewollt“ war, wodurch er konstruiert und hölzern wirkt.